ISSN:
1434-4475
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Chemistry and Pharmacology
Notes:
Zusammenfassung Die reaktion zwischen Butyllithium und dem Tetraphenylester der Orthothiokohlensäure C(SC6H5)4 in Tetrahydrofuran bei −70° führt zum metallierten Triphenylester der Orthothioameisensäure LiC(SC6H5)3 durch nukleophilen Angriff an Schwefel. Es bildet sich dabei zugleich Butylphenylsulfid C4H9SC6H5. Alkylierung der Metallverbindung mit Alkyljodid oder Allybromid gelingt glatt, ebenso die Carboxylierung mit Kohlensäuregas. Mit dem Tetraäthylester der Orthothiokohlensäure C(SC2H5)4 können ähnliche Reaktionen durchgeführt werden. Wenn die metallierten Orthothioameisensäure-Ester nicht alkyliert werden, bildet sich tetrakis(phenylthio-oder-äthylthio)-äthylen (RS)2C=C(SR)2 (R=C6H5 oder C2H5), eine Umwandlung, bei der die Carbene (RS)2C: Zwischenprodukt sein müssen; diese Carbene bilden sich aus (RS)3CLi durch Abspaltung eines Lithiumthiolats RSLi. Die Bildung des Äthylen-Derivats verläuft aber nur glatt, wenn das Lithiumthiolat durch geeignete Alkylierung, z. B. mit Butylbromid, gebunden und dadurch aus dem Gleichgewicht (RS)3CLi ⇄ (RS)2C: + RLi entfernt wird. Das Carben (C6H5S)2C: ist wahrscheinlich auch verant-wortlich für das Entstehen von 1,1,2-Tris(phenylthio)-1-hexen C4H9C(SC6H5)=C(SC6H5)2 aus C(SC6H5)4 und Butyllithium in einem Äther—Benzol-Gemisch bei 20–50°.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00901407
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