ISSN:
1432-0886
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
,
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Überzählige Chromosomen derAnthurium-Artenmagnificum, crystallinum undforgetii erwiesen sich als B-Chromosomen eines einheitlichen Typs. Das Chromosom ist in der Mitose durch zwei gleichartige breite Einschnürungen gekennzeichnet und besitzt verschiedene Größe im Plasma der verschiedenen Arten. 2. Während der Meiosis paart sich das B-Chromosom nicht mit den A-Chromosomen. Infolge früher Trennung seiner Bilvalente wird es in allen Fällen als Univalent rein zufällig an die Pole verteilt ohne sich vorher geteilt zu haben. 3. Bei sexueller Fortpflanzung werden die B-Chromosomen der Anthurien sowohl im Pollen als auch im Embryosack weitergegeben. Eine Erhöhung ihrer Anzahl findet dabei nicht statt. Ebenso bewirkt auch die hier vorliegende fakultative Apomixis mit Restitutionskernbildung nach Ablauf der Meiosis und gleichzeitige Ausbildung fertilen Pollens keine Erhöhung der Gesamtzahl der B-Chromosomen in der Population. 4. In Konkurrenzversuchen zeigen bis zu 3 B-Chromosomen keine Auswirkungen, jedoch liegt eine leichte Verzögerung der Samenreife durch mehrere B-Chromosomen vor. Die Möglichkeit einer phänotypischen Auswirkung beiA. magnificum wird angedeutet. 5. Bei Kreuzungen der verschiedenen Anthurium-Arten mitA. crystallinum als weiblichem Partner entstanden spontan Triploide. Ihre individuell verschiedenen Chromosomenzahlen zeigen, daß die diploiden Eizellen durch Verschmelzung zweier, aus der Meiosis hervorgegangener Gonen entstanden sein müssen. 6. In den Wurzelspitzen der Triploiden fanden sich starke Schwankungen der Chromosomenzahl, die vorwiegend zu hypoploiden Zellen führen. Dieselben Schwankungen fanden sich in sehr viel geringerem Ausmaß auch in den Wurzelspitzen diploider Pflanzen. Dieses kennzeichnet zumindest das stark vermehrte Auftreten der Störung als eine Folge des in Triploiden gestörten Gleichgewichtes der Genome. 7. Im achtkernigen Embryosack vonA. magnificum findet eine physiologische Differenzierung zwischen den beiden Polkernen und den übrigen Gametophytenkernen dergestalt statt, daß die beiden Polkerne die erst gleichmäßig verteilte Produktion der Nukleolarsubstanz weitgehend übernehmen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01259518
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