ISSN:
1432-1351
Quelle:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Thema:
Biologie
,
Medizin
Notizen:
Zusammenfassung Siebenschläfer werden zu verschiedenen Jahreszeiten in Räumen mit verschiedener Außentemperatur gehalten (zwischen 0,5 und 20°) zur Kontrolle, ob bei diesen Tieren der Winterschlaf eine saisonmäßig gebundene Erscheinung ist, oder unabhängig von der Jahreszeit durch Außenfaktoren, insbesondere durch die Temperatur, induziert ist. Das Ergebnis ist folgendes: 1. In kühler Umgebung kann der Winterschlaf über die FrühJahrszeit hinweg bis tief in die Sommermonate hinausgezogen werden. 2. Nach normal absolviertem Winterschlaf gehen Tiere nach ganz kurzer Wachperiode von neuem in Winterschlaf über, wenn die Außentemperatur wieder abgesenkt wird. Der erneute Schlafzustand kann Monate hindurch aufrechterhalten werden. 3. In geheizten Räumen bleiben Siebenschläfer auch während des Winters wach. Sie „versäumen“ also den regulären Winterschlaf. Durch entsprechende Einstellung der Temperatur im Aufenthaltsraum kann man die Schlaf- und Wachzeit — bezogen auf die Jahreszeit — direkt vertauschen. 4. Neben der Temperatur scheinen die Nahrungsreserven im Körper mit eine Rolle zu spielen. So kann es im Kaltraum zu einem „SchlafWachzustand“ kommen, wo die Tiere täglich oder in Intervallen von wenigen Tagen Nahrung zu sich nehmen, die Zwischenzeit aber verschlafen. 5. Der Übergang von dem Kalt- in den Warmraum ist für die Tiere, deren Schlafzeit künstlich verlängert war, lebensgefährlich. 6. Der rasche und häufige Wechsel zwischen Schlaf- und Wachzustand und die Weckbarkeit durch äußere Reize weisen auf einen nervösen Mechanismus hin, welchem das Funktionieren der Temperaturregulierung unterliegt. Ob bei der Umstellung ein Hormon oder Hormonkomplex als Vermittler mit im Spiele ist, bleibt eine Frage für sich.
Materialart:
Digitale Medien
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00339409
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