ISSN:
0933-5137
Keywords:
Chemistry
;
Polymer and Materials Science
Source:
Wiley InterScience Backfile Collection 1832-2000
Topics:
Mechanical Engineering, Materials Science, Production Engineering, Mining and Metallurgy, Traffic Engineering, Precision Mechanics
Notes:
Nach den Ausführungen in 2.1 und 2.2 können hoch- und höchstfeste Vergütungszustände sowie einsatzgehärtete und einsatzvergütete Werkstoffzustande hinsichtlich ihrer Wasserstoffversprödungsanfälligkeit nach rein metallkundlicher Sicht ähnlich beurteilt werden: •Wasserstoffinduzierte interkristalline Brüche scheinen nur in Anwesenheit von Korngrenzenverunreinigungen aufzutreten.•Die Wasserstoffversprödungsanfälligkeit ist am höchsten im Bereich der dritten Anlaßstufe, wo zunehmende ε-Karbidauflösung auf den Subkorngrenzen und anwachsende Karbidfilmbelegung auf den Lattengrenzen des Massivmartensits und den ehemaligen Austenitkorngrenzen stattfindet. Für übliche Einsatzstähle ist dies im allgemeinen der Anlaßtemperaturbereich zwischen 200-400 °C. In diesem Bereich durfte das Gefüge gemäß 2.1 zum überwiegenden Teil reversible Fallen enthalten. Die reversiblen Fallen werden einerseits durch die gelösten Korngrenzenverunreinigungen (P, N, S, usw.) repra. für Wasserstoff bildet. Das bedeutet, daß Wasserstoffanreicherungsmechanismen hier besonders wirksam werden können und insbesondere unter Zugbeanspruchung ortlich kritische Wasserstoffkonzentrationen schneller erreicht werden.•Legierungselemente können sowohl den Versprödungsgrad einer Anlaßversprödung als auch den Temperaturbereich der Versprödungsanfälligkeit maßgeblich beeinflussen. Da eine deutliche Korrelation zwischen dem Temperaturbereich einer Anlaßversprödung - auch wenn diese nur latent vorhanden ist - und der Wasser- stoffversprödungsanfälligkeit besteht, ist es insbesondere bei Vergütungsstahlen mit Elementen wie Mo oder Ni, die Vorgänge der dritten Anlaßstufe zu höheren Anlaßtemperaturen verschieben können, moglich, daß auch die Wasserstoffversprödungsanfälligkeit bis zu Anlaßtemperaturen von 450-500 °C bestehen bleibt.
Additional Material:
10 Ill.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1002/mawe.19920230804
Permalink