ISSN:
1432-1335
Quelle:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Thema:
Medizin
Beschreibung / Inhaltsverzeichnis:
Zusammenfassung Der Leberglykogengehalt 150–200 g schwerer Tumorratten (Walker-Carcinom 256) nahm in Abhängigkeit vom Tumorgewicht, bis zum völligen Glykogenschwund bei Tumorgewichten über 40g, rapide ab. Gleichzeitig verminderte sich mit steigendem Tumorgewicht sukzessiv die Glykogenmobilisation dieser Ratten nach massiver Glucagonstimulation, bis schließlich bei den schwersten Gewichtsklassen statistisch keine Mobilisation mehr nachweisbar war. Bei Tieren mit Tumoren zwischen 30–40 g fand sich eine deutliche Verminderung der spontanen und stimulierten Aktivität der Leberphosphorylase. Das Ausmaß der Stimulierung nach intracardialer Suprarenininjektion war jedoch unverändert, womit eine tumorbedingte Hemmung der Glykogenmobilisation ausgeschlossen scheint. Zur Erklärung der erst relativ spät im peripheren Venenblut nachweisbaren Tumorhypoglykämie bei frühzeitig nachweisbarem Leberglykogenschwund, wurde eine Steigerung der Gluconeogenese postuliert. Hiermit stimmt der spontane Aktivitätsanstieg der Leber-Tyrosin-Aminotransferase (TAT) tumortragender Ratten auf die Maximalwerte stimulierter Normaltiere überein, desgleichen der mehr als doppelt so hohe Anstieg der TAT-Aktivität nach 6-Methyl-Prednisolon-Injektion bei tumortragenden Tieren im Vergleich zu den Kontrollen. Dieses Verhalten konnte für 2 weitere, hormonell regulierte gluconeogenetische Indicatorenenzyme der Leber, die Alanin-Aminotransferase (GPT) und die Fructose 1,6-di-(P)-ase nicht gefunden werden. Beide Enzyme zeigten erst nach massiver Stimulation mit 6-Methyl-Prednisolon oder Triamcinolon über 2–3 Tage Aktivitätsanstiege. Die GPT war um das ca. 3,5 fache, ohne nachweisbaren Unterschied zwischen Tumortieren und Kontrollen, erhöht. Bei der Fructose 1,6-di-(P)-ase kam es, in Übereinstimmung mit früheren Ergebnissen, lediglich bei den Kontrollen zu einem Aktivitätsanstieg um etwa 25% nach massiver Triamcinolonstimulation. Tumortiere zeigten weder spontan noch nach Stimulation eine statistisch nachweisbare Abweichung von den Werten der unbehandelten Kontroll-gruppe.
Notizen:
Summary 150–200 g heavy, Walker-carcinoma bearing, male Sprague-Dawley-rats showed rapid, tumour weight dependent, loss of liver glycogen until complete depletion in tumour groups heavier than 40g/animal. Simultaneously the glycogen mobilization after massive glucagon stimulation, was successivly diminished and finally abolished in different groups with increasing tumor weight. Concomitantly the spontaneous and stimulated activity of liver phosphorylase a was found markedly reduced in advanced tumour cachexia, the extent of stimulation of liver phosphorylase a activity by intracardial injections of epinephrine not being altered. Tumour induced inhibition of glycogen mobilization thus appears to have been excluded. To account for the relative late pronounced hypoglycemia in peripherial rat blood in face of the early loss of liver glycogen, accelerated gluconeogenesis has been postulated. In accord with this a spontaneous rise in liver tyrosine amino transferase was found in tumour bearing rats along with a doubled maximal stimulation value after medrol injection as compared to control groups. This behaviour could not be shown for liver alanine aminotransferase and liver fructose 1,6-diphosphatase. The former showed no differences between control and tumour groups neither of spontaneous nor of stimulated activity. The latter showed only a very reluctant rise after massive stimulation by triamcinolone for 3 days in the control groups, the tumour bearing groups showing no deviation from spontaneous control values.
Materialart:
Digitale Medien
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00308126
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