ISSN:
1432-1440
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Das Glucoseäquivalent des kindlichen Diabetikers hängt bei den bei uns üblichen fettreichen Diäten mit 10% Eiweiß und 100 g Semmelwert ab 1. von der Dauer des Diabetes (vgl. Abb. 4); 2. vom Alter des Kindes (vgl. Abb. 1 und 2); 3. der Einfluß des Körpergewichtes ist nur andeutungsweise nachweisbar (Abb. 3), hat aber vielleicht doch einen gewissen Einfluß auf die Größe des Glucoseäquivalentes, der allerdings auch schon in dem Alter des Kindes steckt. Unerklärt bleibt es, warum in gewissen, anscheinend gleich schweren Fällen bei gleicher Dauer des Diabetes (3 Jahre) ein Kleinkind ein wesentlich höheres Glucoseäquivalent aufweist als ein doppelt so altes Kind. Ein Aussetzen der Insulinzufuhr würde in beiden Fällen in gleich kurzer Zeit zum Koma führen. Es gelingt auch nicht, durch Heruntersetzen des älteren Kindes mit kleinem Glucosëaquivalent auf die Diät des jüngeren Kindes mit großem Glucoseäquivalent, das Glucoseäquivalent des größeren Kindes auf dessen Höhe beim Kleinkinde zu bringen. Man sieht in diesem Falle wohl, daß es jetzt möglich ist, die Insulinmenge etwas abzubauen, eine vollkommene Angleichung aber ist nicht möglich. Es muß offenbleiben, ob das Glucoseäquivalent eine Funktion des Gewichtes, des Wachstums oder des Zellalters darstellt. 4. Die durchgemachten interkurrenten Infekte spielen bei richtiger Behandlung neben Alter und Dauer keine überragende Rolle. 5. Das Glucoseäquivalent als solches ist, wie die vorausgegangenen Schlußsätze zum Ausdruck bringen, kaum als individuelle Konstante zu verwerten. Da im Einzelfalle Schwankungen des Glucoseäquivalentes um mehrere 100% möglich sind, wenn z. B. bei gleichgleibender Gesamtcalorienzahl in verschiedenen Diätperioden die Korrelation der drei Nährstoffe geändert wird, so folgt daraus, daß Angaben über den Zuckerwert von Diäten nur sehr rohe Masse darstellen welche mehr die Zusammensetzung der Diät berücksichtigen, weniger aber die individuell determinierte Ansprechbarkeit des einzelnen Diabetikers auf das Insulin bei einer gegebenen Diät.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01715390
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