ISSN:
1432-0738
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Kasuistisch wird der Verlauf der akuten, letalen Intoxikation eines 5 Jahre 5 Monate alten Kindes mit 18 Drg. Irgapyrin®=0,132 g/kg Amidopyrin und 0,132 g/kg Phenylbutazon, bezogen auf das Gewicht der Leiche, geschildert. Neben dem klinischen Erscheinungsbild (tonisch-klonische Krampfanfälle, Bewußtlosigkeit, Herz- und Atemstillstand) wird vor allem auf die Veränderungen im Elektrokardiogramm eingegangen. 2. Die chemisch-toxikologische Untersuchung von Magen und Mageninhalt, Magenspülflüssigkeit, Dünndarm, Dünndarminhalt, Leber und Nieren wird anhand genauer Arbeitsanweisungen beschrieben. 3. Obgleich die beiden Bestandteile des Irgapyrin® — Amidopyrin und Phenylbutazon — zu gleichen Teilen in dem Präparat vorliegen wird nachgewiesen, daß Amidopyrin viel leichter, und damit auch schneller und in größerem Umfange als Phenylbutazon gelöst und resorbiert worden war. 4. Der Vergleich des Verhaltens von Amidopyrin und Phenylbutazon im Organismus führt in Übereinstimmung mit den Ergebnissen der chemisch-toxikologischen Untersuchungen zu dem Schluß, daß die beobachtete klinische Symptomatik einschließlich der elektrokardiographischen Veränderungen während der entscheidenden Phase auf Amidopyrin zurückzuführen sind. 5. Die Auffassung, daß mit Hilfe der derzeitigen therapeutischen Maßnahmen — künstliche Ventilation. Behandlung der Acidose, Verabfolgung von Hypnotika und Psychopharmaka — die Aufrechterhaltung des Lebens „jenseits der Krampfphase“ möglich ist, wird zur Diskussion gestellt. Es wird darauf hingewiesen, daß die Myokard-Stimulation mit Hilfe eines elektrischen Herzschrittmachers zur Überbrückung der kritischen Phase der toxischen Herzschädigung erfolgreich zur Behandlung eingesetzt werden könnte.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00577588
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