ISSN:
1432-0711
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Vergleichende Hormonuntersuchungen vor der termingerechten und verspätet einsetzenden Geburt führten zu folgenden Resultaten: 1. Die Ausscheidung der Ovarialhormone entspricht bei übertragenen Schwangerschaften der am normalen Ende der Zeit beobachteten. Die Pregnandiol- und Follikelhormonwerte im Harn bei der einzelnen Schwangeren lassen ein charakteristisches Verhalten vor dem Einsetzen der Wehentätigkeit vermissen, gleichgültig, zu welchem Zeitpunkt es zur Geburt kommt. Anhaltspunkte für das Überwiegen des einen oder anderen Hormons sind nicht festzustellen, da die Ausscheidungskurven des Follikelhormons und des Pregnandiols immer einen weitgehend parallelen Verlauf zeigen. 2. Der Vaginalsmear weist in Fällen von Übertragung dasselbe Zellbild auf, wie es schon in der 2. Hälfte der Schwangerschaft bis zur termingerechten Geburt zu beobachten ist. 3. Tägliche Injektionen von Follikelhormon und Progesteron 1–3 Wochen vor der mutmaßlichen Niederkunft können auch bei hoher Dosierung den Eintritt der Wehentätigkeit nicht aufhalten. —Ein solcher Effekt wäre zu erwarten, wenn eine Konzentrationsvermin-derung dieser Hormone den Geburtsvorgang auslösen würde. 4. Relativ häufig besteht eine gewisse Übereinstimmung zwischen der Höhe der durchschnittlichen Pregnandiol- und Follikelhormon-ausscheidung und Größe und Gewicht von Kind und Placenta. Diese Ergebnisse machen wahrscheinlich, daß die Ovarialhormone beim Geburtseintritt und beim Zustandekommen einer Übertragung keine ursächliche Bedeutung haben. Das hormonale Geschehen erfährt in jedem Falle erst durch die Ausstoßung der Placenta eine Änderung. Manche Überlegungen sprechen dafür, daß der Eintritt der Wehentätigkeit mehr vom Zustand der Uterusmuskulatur als von Stoffwechselveränderungen im Organismus der Mutter abhängt.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00976124
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