ISSN:
1432-2013
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Der Ausgleich gegensinnig lateralisierender Zeit- und Intensitätsunterschiede der binauralen Schalleinwirkung zur subjektiven „Mitten“-Empfindung (Trading) wurde hörpsychologisch an 27 Versuchspersonen nach den Parametern a) Lautstärke (Dezibel über Schwellenschalldruck) und b) Impulsdauer der verwendeten positiven Druckstöße (Clicks der Folgefrequenz 1/sec) untersucht. 2. Es konnte ermittelt werden, daß die zum subjektiven Ausgleich einer fest vorgegebenen interauralen Zeitdifferenz des Signals (0,33 msec) notwendige Dämpfung des erstkommenden Clicks mit zunehmender Lautstärke ansteigt. Oberhalb von 60 dB geht dieser Anstieg zurück. 3. Impulse von 0,6 msec Dauer erfordern zum Verzögerungsausgleich durchschnittlich 1 dB mehr Intensitätsunterschied als solche von 0,2 msec Dauer. 4. Es wurde eine individuell verschiedene „Ohrigkeit“ beobachtet, indem die Dämpfungen um etwa 2 dB seitenverschieden eingestellt werden. 5. Die bestehende Auffassung, daß der Lautstärkegang des Tradings nur auf dem Prinzip der bilateralen Laufzeitkonkurrenz zu höheren Hörbahnstufen beruht (größere Schallstärken — kürzere Latenzzeit, Kemp, Coppée u. Robinson 23 mit monauraler Reiztechnik), wird kritisch besprochen. Es wird angenommen, daß zusätzliche binaurale Wechselwirkungen komplizierterer Art von quantitativer Bedeutung sind. 6. Aus der Ähnlichkeit des Lautstärkeganges des Δ t—Δ I-Ausgleiches mit den Lautheitskurven, sowie im Hinblick auf den Lautstärkegang der Lateralisationsempfindlichkeit und auf die Abhängigkeit der Lateralisation von der Adaptation wird geschlossen, daß das Trading eine Funktion der Lautheit ist und deshalb zur Lautheitsmessung benutzt werden kann. Es wird daher die Arbeitsweise eines biologischen Lautheitsmessers entwickelt, der nach dem Prinzip des Richtungshörens anzeigt.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00362993
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