ISSN:
1432-1076
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Es wird über kontinuierliche Pulsfrequenzzählungen an 74 Kindern im Alter von 6–12 Jahren während verschiedener Märchen-und Jugendfilme berichtet. Das Untersuchungsgut umfaßte 5200 Filmminuten, wovon 4200 Filmminuten auf 4 eingehend analysierte Filme entfielen. Die Pulsfrequenzzählung wurde auf photoelektrischem, elektrokardiographischem oder sphygmographischem Wege kontinuierlich während der gesamten Filmdauer durchgeführt. Die so gewonnenen Film-Pulsdiagramme zeigten erhebliche Pulsanstiege bis um 25 Schläge über den Ausgangswert bei verschiedenen affektbetonten Szenen. Als besonders kreislaufwirksam erwiesen sich hierbei Situationen, in denen die Kinder Verlassenheit, Spannung, Schreck, Freude oder Furcht erlebten. Die Pulsfrequenzsteigerungen traten im Gegensatz zur Pulsfrequenzveränderung während körperlicher Arbeit, ähnlich wie bei Erwachsenen, nach Einsetzen der verschiedenen affektbetonten Szenen übergangslos auf, um nach Abklingen des Affektes wieder ebenso plötzlich zurückzugehen. Die Labilität des Pulses stellt demnach kein Spezifikum des Kindesalters dar. Altersspezifisch sind lediglich die Situationen, welche die für psychogene Kreislaufreaktionen typischen Affekte hervorrufen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00438508
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