Electronic Resource
Springer
European archives of psychiatry and clinical neuroscience
199 (1959), S. 248-260
ISSN:
1433-8491
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Seit der ersten präfrontalen Leukotomie im Nervenkrankenhaus Haar am 26. 9. 1946 wurden 131 Hirnoperationen an 111 Geisteskranken (110 Schizophrene und 1 erethisch Schwachsinniger) vorgenommen: 75 präfrontale Standardlobotomien nach Freeman u. Watts und 56 transorbitale Leukotomien nach Fiamberti/Freeman. Eingehende katamnestische Erhebungen an 86 Leukotomierten ergaben nach präfrontaler Leukotomie 50%, nach transorbitaler Leukotomie 35% Anstaltsentlassungen. Von den entlassenen Präfrontaloperierten waren 62% in Arbeit, von den entlassenen Transorbitaloperierten nur 20%. Die Ergebnisse erlauben folgende allgemeine Schlußfolgerungen: 1. Nur bei „unheilbar Psychotischen“ ist eine Leukotomie vertretbar. Alle in dem betreffenden Krankheitsfall angezeigten Heilmaßnahmen müssen sachgemäß durchgeführt worden sein, ohne daß der Krankheitszustand nennenswert beeinflußt worden ist. 2. „Gequälte“ haben weit bessere Erfolgsaussichten als „Verdrossene“. 3. Der präoperative Krankheitsverlauf gibt wichtige Hinweise auf die Indikation zur Leukotomie. Die besten Erfolgsaussichten haben Krankheitsprozesse, die akut der Demenz zusteuern. 4. Einfach demente Hebephrene und spannungslos dahinvegetierende Katatone eignen sich wenig für die Leukotomie. 5. Die Operation soll sobald als möglich, am besten noch vor dem Ende des zweiten Krankheitsjahres, durchgeführt werden. 6. Da unsere Ergebnisse bei der transorbitalen Leukotomie schlechter waren als bei der offenen, bevorzugen wir die präfrontale Standard-Leukotomie nach Freeman u. Watts. 7. Intensive und individuelle heilpädagogische Nachbehandlung ist ausschlaggebend für den Grad des Erfolges.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00356186
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