ISSN:
1432-1750
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Es gibt eine Reihe von Krankheiten und Anlagen, welche für die Tuberkulose gleichsam Schrittmacher sind, während andere Krankheiten und Anlagen sich antagonistisch gegenüber der Tuberkulose verhalten. In bezug auf die Tuberkulose nennen wir mitPfaundler die ersteren Syntropie-, die letzteren Dystropiekrankheiten, und-anlagen.Syntropie haben mit der Tuberkulose u. a. Diabetes, Hunger, Schizophrenie, Lymphogranulomatose, Masern, Keuchhusten, Grippe, Asthenie und Silikose,Dystropie dagegen Scharlach und Diphtherie, septische Erkrankungen, Herz- und Gefäßleiden, rheumatische Leiden, Lungenentzündungen und chronische Bronchitiden mit Folgezuständen, Asthma und andere allergische Anfallskrankheiten, die exsudativ-lymphatische Diathese. All diese Krankheiten, Anlagen und Zustände sind geeignet, zeitweise oder dauernd das Gen „Disposition zur Erkrankung an Tuberkulose” als sog.Modifikationsfaktoren zu beeinflussen, und zwar die Syntropien im Sinne einer „Verstärkung”, die Dystropien im Sinne einer „Dämpfung” oder Abschwächung dieses Gens. Praktisch erscheint diese Erkenntnis für die Eheberatung wichtig. Als unbedenklich erscheint, einen Tuberkulosebelasteten in eine Sippe mit Tuberkulose-Dystropie-Anlagen, bedenklich aber, ihn in eine Sippe mit Tuberkulose-Syntropie-Anlagen einheiraten zu lassen; man muß feststellen, nach wem in der Familie der Proband geraten ist und welche Krankheitsanlage jeder hat — entsprechend fällt die Eheberatung aus.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02144466
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