ISSN:
1618-2650
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Chemistry and Pharmacology
Notes:
Zusammenfassung Nicht alle wichtigen Aufgaben der Säuren und Basenmessung können mit Methylorange oder Phenolphthalein gelöst werden. Wer aber nur diese Indikatoren (und vielleicht noch Lackmus und Methyl rot) kennt, der suche nicht nach neuen, vollkommeneren, sondern erprobe zunächst die längst bekannten, z. B. die Reihe der Sulfonphthaleine nach H. A. Lubs und W. M. Clark1); er wird hier alles finden, was man irgend wünschen kann. Soll trotzdem noch ein neuer Indikator beschrieben werden, so gebe man: Umschlagsgebiet, das heisst die Säurestufen (ph-Werte) zwischen denen an der Farbänderung des Indikators eine Änderung der Säurestufe erkannt werden kann2). Empfindlichkeit, das heisst die Änderung der Säurestufe, die eine merkliche Farbänderung hervorruft. Sie ist nicht nach der Schärfe, des Umschlags bei Titrationen zu schätzen, sondern durch Versuche mit geeigneten Pufferlösungen zu messen. Sie kann an verschiedenen Stellen des Umschlagsgebietes verschieden sein und hängt von der Konzentration des Indikators und dem Farbempfinden des Beobachters ab. Die beobachteten grossen Unterschiede in der Umschlagsschärfe bei Titrationen beruhen zum geringsten Teil auf Verschiedenheiten in der Empfindlichkeit der Indikatoren, vielmehr überwiegend auf der grösseren oder geringeren Pufferung der titrierten Lösungen. Unnötiges Verdünnen der titrierten Lösung und Anwendung zu schwacher Maßlösungen vergrössern den Titrierfehler, und zwar um so mehr, je schwächer die titrierte Säure oder Base ist.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01371497
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