ISSN:
1432-0711
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Wegen der überaus großen Häufigkeit der Lues latens wird die Forderung erhoben, bei allen Schwangeren und Gebärenden die serologische Untersuchung nach Wassermann vorzunehmen. 2. Bei Gesunden kommen sowohl im Armvenenblut und Retroplacentarblut, als auch im Nabelschnurblut und Fersenblut des Neugeborenen unspezifische Hemmungen der Hämolyse vor. 3. Bei Luischen ergab allein die Untersuchung des Retroplacentarblutes niemals negative Resultate. Das Retroplacentarblut ist also in hervorragender Weise zur Vornahme der WaR. geeignet. Jede auch nur angedeutete Hemmung der Hämolyse fordert zu weiteren Untersuchungen auf. 4. Auch das Armvenenblut ist zuverlässig, jedoch weniger empfindlich als das Retroplacentarblut. 5. Das Blut des Neugeborenen ist zur WaR. gänzlich ungeeignet. Zum Schluß sei nochmals darauf hingewiesen, daß die Mühen und Kosten, die eine systematische Luesuntersuchung erfordert, nur dann als lohnend angesehen werden können, wenn die Machtmittel zur Verfügung stehen, einen Behandlungszwang ausüben zu können. Immer wieder macht man die Erfahrung: die Syphiliskranke spürt nichts, sieht nichts, fühlt sich gesund, unsere Ermahnungen finden kein Gehör. Nur wenn der Staat umfassende und durchgreifende Maßnahmen ergreift (Meldepflicht, Behandlungszwang, Kurpfuscherverbot, unentgeltliche Blutuntersuchung und — bei Mittellosen — unentgeltliche Behandlung) kann der Kampf gegen die Lues mit Erfolg durchgeführt werden.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01736553
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