ISSN:
1432-2013
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Der Glykogengehalt von Kaninchenherzen ist vor und nach Durchströmung im Locke'schen Apparat annähernd der gleiche; es wird also bei der Durchströmung Glykogen nicht angegriffen. 2. Der Glykogengehalt von Herzen adrenalinvorbehandelter Kaninchen ist annähernd ebensogross wie der normaler; auch er wird bei der Durchströmung nicht geringer. 3. Bei Durchströmung mit glukosefreier Locke-Lösung verlieren sowohl normale wie Adrenalinherzen fast völlig ihr Glykogen, auch dann, wenn statt mit Sauerstoff mit Stickstoff oder wenn mit calciumfreier oder mit lävulosehaltiger Locke-Lösung durchströmt wird; es ist also der Glykogenschwund unabhängig von der Grosse des Glukosebedarfs, abhängig allein davon, ob Glukose in der Lösung vorhanden ist oder nicht. 4. Hat man durch glukosefreies Regime normale und Adrenalinherzen fast glykogenfrei gemacht und durchströmt sie nunmehr mit glukosehaltiger Lösung, so spaltet auch dann das Adrenalinherz weniger Glukose als das normale; es besteht also beiersterem eine primäre Schwächung der Fähigkeit, Glukose zu spalten. 5. Diese lässt sich auf verschiedene Weise beeinflussen: Steigerung der Herztätigkeit, hervorgerufen durch Adrenalinzusatz bzw. Durchströmung mit Tyrode-Flüssigkeit, und Durchströmung mit Locke-Lösung ohne Sauerstoff steigert die Grösse der Zuckerspaltung durch die Herzen adrenalinvorbehandelter Tiere ebenso sehr wie die durch die Herzen normaler Tiere. Herabsetzung der Kalikonzentration der Locke-Lösung, die ohne Einfluss auf die Grosse der Zuckerspaltung normaler Herzen ist, hebt die adrenalinvorbehandelter Herzen auf die Norm. Durchströmung mit calciumfreier Locke-Lösung steigert deren Glukosesp altung ebenfalls, wenn auch nicht in gleichem Maasse. 6. Wird die Flüssigkeit, nachdem das Herz damit durchströmt wurde, bei 38°s stundenlang stehengelassen, so schwindet kein Zucker daraus. Wird sie dagegen im Apparat oder ausserhalb desselben bei Gegenwart von Sauerstoff oder bei Verdrängung desselben durch Stickstoff geschüttelt, so schwindet mitunter Glukose, ganz regelmässig, wenn die benutzte Flüssigkeit statt 0,04% nur 0,02% Kaliumchlorid enthält. Dieser Glukoseschwund ist an die Gegenwart geformter Elemente gebunden, die vom Herzen in die Flüssigkeit übergetreten sind; denn die durch Zentrifugieren gewonnene klare Flüssigkeit hat keine glykolytischen Eigenschaften mehr.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01681132
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