ISSN:
1434-4726
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Diplakusis binauralis beruht gewöhnlich nicht nur auf einer Verstimmung der wahrgenommenen Tonhöhe einer Seite, sondern ist meist verbunden mit Schwerhörigkeit und charakterisiert durch Mißempfindungen beim Hören. Die nähere Prüfung ergibt, daß der verstimmte Ton nicht rein, sondern fast immer als Frequenzgemisch empfunden wird. Dies legt die Annahme nahe, daß die Zone des Erregungsmaximums auf der Basilarmembran nicht nur verschoben, sondern auch verbreitert ist. Hierfür spricht auch, daß diotische Schwebungen nicht auslösbar sind. Wenn Drucksteigerung oder Drucksenkung in der Schnecke zu Versteifung oder Erschlaffung der Basilarmembran mit entsprechender Verschiebung der Erregungsmaxima führt, so ist angesichts der vorwiegenden Verschiebung der Tonhöhewahrnehmung nach der Höhe zu die Erschlaffung zumindest für die Fälle von Diplakusis nach Fensterungsoperation als häufigste Ursache der Verstimmung anzunehmen. Es werden demgegenüber 3 Fälle spontan entstandener Diplakusis angeführt, welche 3 mögliche verschiedene Formen der Verstimmung repräsentieren: 1. Verstimmung nach oben, 2. Verstimmung nach unten, 3. Verstimmung der tiefen Töne nach unten, der mittleren und hohen nach oben. Man muß wohl trennen zwischen physikalischen und pathologisch-physiologischen möglichen Ursachen der Diplakusis, zwischen Veränderungen der hydrodynamischen Verhältnisse und solchen am Cortischen Organ (Ödem, Durchblutungsstörungen). Für letzteres spricht neben den klinischen Zeichen auch der Erfolg der gefäßregulierenden Therapie.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02107751
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