ISSN:
1432-0711
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Die Rolle der Elektrolyte, insbesondere der Kationen Natrium und Kalium, beim Kontraktionsvorgang wird geschildert. Die ältere Vorstellung, daß diese Ionen nur für den Erregungsprozeß eine Bedeutung haben und daß dieser sich streng vom Kontraktionsprozeß in dem Sinne trennen läßt, daß ersterer den letzteren nur auslöst, ist heute nicht mehr vertretbar, vielmehr gibt es zahlreiche Hinweise für eine unmittelbare Beteiligung der Elektrolyte am Energiestoffwechsel. Die Methoden zur Bestimmung des extracellulären Raumes und der aus diesem zu errechnenden extra- und intracellulären Wasser- und Elektrolytverteilung werden insbesondere im Hinblick auf die bei der glatten von der quergestreiften Muskulatur abweichenden Strukturverhältnisse kristisch besprochen. Die Bedingungen werden genannt, die für Aussagen über den Elektrolytgehalt des Uterus zu fordern sind; sie sind zumal bei älteren Untersuchungen nicht erfüllt. Es wird weiterhin über Untersuchungen an 46 menschlichen Uteri, unter diesen 24 am Geburtstermin, berichtet; unter anderem ergab sich, daß die Uterusmuskulatur ärmer an K und reicher an Na und Cl ist als die quergestreifte Muskulatur. Die Cervix enthält weniger K und mehr Na als die Korpusmuskulatur, wahrscheinlich infolge höheren Bindegewebsgehalts, der auch für die in der Menopause gefundenen Veränderungen verantwortlich gemacht wird. Bei den Uteri am Geburtstermin fand sich eine Zunahme des Naund Cl-Gehalts, jedoch kein Abfall der Kaliumwerte, auch nicht nach Einsetzen der Wehentätigkeit in der Eröffnungsperiode, wohl aber nach 48stündiger Wehendauer, möglicherweise als Folge der protrahierten Kontraktionstätigkeit des Uterusmuskels. Abweichend von den Verhältnissen bei der quergestreiften Muskulatur ist beim relativ bindegewebsreichen Uterus die Berechnung der extra- und intracellulären Wasser- und Elektrolytverteilung unter der Annahme, der Chloridraum entspräche dem extracellulären Raum, nicht zulässig.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00669284
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