ISSN:
1432-1912
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Es wurde eine Durchströmungseinrichtung ausgearbeitet, die es gestattet, isolierte Ratten- und Meerschweinchenherzen am geschlossenen Coronarkreislauf mit einem Flüssigkeitsvolumen von 12–15 ccm zu durchströmen. An diesem Präparat wurden für das Rattenherz die wirksamen Grenzkonzentrationen verschiedener herzwirksamer Glykoside und zum Teil auch im Passageversuch ihre Aufbrauchdosis ermittelt. Es ergab sich dabei, daß die Rattenherzen nicht wie die Katzenherzen nach Weese das Glykosid erschöpfend aus verdünnten Lösungen anreichern im Sinne einer Speicherung. Die Bindung erfolgte mehr in Abhängigkeit von der Konzentration und betrug maximal 20–30% der im System angebotenen k-Strophanthinmenge. In absoluten Werten berechnet, ist diese gebundene Menge mit 0,144 mg pro Herz von 0,6 g außerordentlich hoch. Das Verteilungsverhältnis nach Weese läßt sich daraus so berechnen, daß von der gesamten injizierten tödlichen Dosis an der Ratte im Herzen etwa 10% gebunden werden. Die hohe Resistenz des Rattenherzens kann also nicht allein auf besonderen Bindungs- und Verteilungsbedingungen im Organismus beruhen. Versuche, eine Elimination des Strophanthins am isolierten Herzen während einer langdauernden Durchströmung aus einer Verminderung der Glykosidkonzentrationen mittels kolorimetrischen Verfahrens (Baljet-Reaktion) nachzuweisen, hatten kein positives Ergebnis. Nach einer Vergleichung der Wirksamkeitsverhältnisse der verschiedenen Glykoside bei intravenöser Zufuhr bei Katze und Ratte, sowie am isolierten Herzen dieser beiden Tierarten wird die Folgerung gezogen, daß die Eliminationsvorgänge im Organismus nicht die Ursache der hohen Digitalisresistenz der Ratte sind. Die direkte Unterempfindlichkeit des Rattenherzens beruht vielleicht auf einem besonderen stoffwechsel-chemischen Verhalten.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01925022
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