ISSN:
1432-1912
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Es wurden 220 Gefrierpunktsbestimmungen an versehiedenen Geweben von Kaninchen, Meerschweinchen, Ratte und Katze durchgeföhrt. Die dazu verwandte Methode erlaubt, die Realitiät des Gefrierpunktes in jeder einzelnen Messung aus dem registrierten Temperaturverlauf nachzuweisen. Mit Hilfe eines neuen Impfverfahrens wurden Unterkfülungen vermieden bzw. gezielte Unterkfülungen Von etwa 0,2° zugelassen. Die Untersuchung führte zu den folgenden Ergebnissen. 1. In 125 Messungen an verschiedenen Geweben von Kaninchen und Meerschweinchen — von unmittelbar nach dem Tode bis 50 Std später—ergab sich ein Mittelwert für den Gefrierpunkt von — 1,12° ± 0, 03°. Für 28 Messungen, die unmittelbar nach der Tötung der Tiere durchgeführt wurden, fand sich ein Mittelwert von —1,08°0,04°. Diese Durchschnittswerte liegen etwa doppelt so hoch wie der Gefrierpunkt des Blutes. 2. Die Gefrierpunktsemiedrigungen für die verschiedenen Organe sind nicht gleich (Tab. 1, 2 und 3). Bei Kaninchen und Meerschweinchen finden sich die höchsten Werte für das Lebergewebe, dann für die Niere. Für Muskelgewebe finden sich niedrigere Werte. Die niedrigsten beobachteten Werte liegen für den Herzmuskel vor, es folgt mit den nächsthöheren Werten die Skeletmuskulatur. Für das Zwerchfell fanden sich Werte von der gleichen Gröβenordnung wie für Leber und Niere. Nach den wenigen Messungen, die an Geweben von Ratten und Katzen vorliegen, fügen sich die Werte für diese beiden Species in em öhnliches Muster. 3. Es finden sich in unseren Messungen signifikante Unterschiede in den Werten für die verschiedenen Species (Tab. 6). Die Gefrierpunkte für die Leber yon Kaninchen, Meerschweinchen und Ratte sind verschieden. Ebenso die Gefrierpunkte für das Nierengewebe von Kaninchen und Meerschweinchen. Dagegen hat die Gefrierpunktserniedrigung der Skeletmuskulatur für diese drei Species praktisch den gleichen Wert. 4. Die Gefrierpunkte aller Gewebe, insbesondere der Leber, erfahren mit der Überlebensdauer charakteristische Veränderungen (Tab. 7). In der ersten Phase (0 his 3–6 Std) kommt sowohl ein Abfall als such ein Anstieg der Gefrierpunktserniedrigung vor. Der Abfall ist dabei signifikant an die hohen Ausgangswerte gebunden. In der zweiten Phase (etwa 3–24 Std) kommt bei den parenchymatösen Organen allgemein eine Zunahme der Gefrierpunktserniedrigung zur Beobachtung. Mit mehr als 30 Std Überlebensdauer finden sich wieder zunehmend fallende Werte. 5. Weder die durchschnittliche Differenz zwischen den Gefrierpunkten des Gewebes und des Blutes, noch die Differenz zwischen den Gefrierpunkten der verschiedenen Organe, noch die Gräβe der Änderung der Gefrierpunkte mit zunehmender Überlebeuszeit kann durch die Konzentration der bisher bekannten Spaltprodukte erklärt werden.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00246993
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