ISSN:
1438-2385
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Process Engineering, Biotechnology, Nutrition Technology
Notes:
Zusammenfassung Gestützt auf unsere Versuchs- und Untersuchungsergebnisse gelangen wir zu folgenden Schlußfolgerungen: 1. Die im Weintrub vorhandene Stärke entstammt in der Hauptsache den Trauben-und Beerenstielen. 2. Bei den verschiedensten Verhältnissen der Weinherstellung und-behandlung muß im Trub stets mit der Anwesenheit von mehr oder weniger Stärke gerechnet werden. Stärkekörner in einem Weintrub, für sich allein oder eingeschlossen in Zellen, berechtigen daher in keinem Fall zur Annahme, daß ein Verschnitt eines Weines mit einem Obstwein vorliegt. 3. Die Zahl der Stärkekörner in einem Weintrub schwankt entsprechend der ungleichen Herstellungsart innerhalb weiter Grenzen. Sie kann höchstens dann als Verdachtsmoment für einen Obstweingehalt in Frage kommen, wenn sie, normale Herstellung des Weines vorausgesetzt, ganz auffällig hoch ist und im mikroskopischen Bild des Trubes neben gekanteten Körnern mehrheitlich runde Einzelkörner ungefähr gleicher Größenordnung vorherrschen. 4. Aus Form und Größe der Stärkekörner eines Weintrubes kann nicht mit Sicherheit auf einen Obstweinzusatz geschlossen werden. 5. Der Beweis eines Obstweinzusatzes zu Wein darf als erbracht angesehen werden, wenn die unter 3. genannten Bedingungen erfüllt sind und gleichzeitig andere morphologische Elemente aus der Birn- oder Apfelfrucht, z. B. Fensterzellen aus der Epidermis oder Steinzellen einzeln oder in Gruppen mit oder ohne anhaftendem Parenchym aus dem Fruchtfleisch der Birnen oder den Stielen von Äpfeln oder Birnen vorgefunden werden. Eine auffällige Hefen- und Bakterienflora (Vorwiegen von pastorianer Hefe) und die Gegenwart von Zoogloeen oder Bakterienblasen kann in diesem Falle wenigstens bei Schweizerweinen mit ausschlaggebend sein.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01653802
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