ISSN:
1432-1440
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Die hauptsächlichsten Veränderungen in der Zusammensetzung des weißen Blutbildes können durch das Verhältnis der Neutrophilen und Lymphocyten im Leukocytenindex =Neutrophile/Lymphocyten ausgedrückt werden. 2. Der Leukocytenindex beträgt beim Erwachsenen, Gesunden, im Durchschnitt 2,8, schwankend zwischen 1,3–3,3. Im Kindesalter kleiner, ca. 1,0, und steht durch konstitutionelle Lymphocytose ebenfalls an der unteren Grenze, sowie durch reine Kohlenhydratnahrung. 3. Die Indexkurve läuft mit der Gesamtleukocytenkurve nicht parallel, letztere ist bedingt durch die Reaktionsfähigkeit des Organismus, erstere durch seinen Reaktionscharakter. 4. Physiologische Leukocytenschwankungen gehen mit fast gleichbleibender Indexzahl einher. 5. Akute Infektionen (außer solchen mit Neutropenie oder Lymphocytose) haben meist eine erhöhte Indexzahl. Eine rasch ansteigende hohe Leukocytose mit stark erhöhtem Index sprechen meist für entzündliche Komplikationen bei Pneumonie, Influenza, Masern, malignen Tumoren. Steigende Indexzahl ist bei gleichbleibender oder sinkender Leukocytenzahl prognostisch ungünstig; ebenso abnorm hoher Index bei steigender Leukocytose. Ein Sinken unter die Norm besteht nach Ablauf der meisten Krankheiten durch postinfektiöse Lymphocytose. Chronische Erkrankungen gehen teilweise mit erhöhtem, teilweise mit verringertem Index einher. Plötzliche Schwankungen zeigen eine Komplikation entzündlicher Art an.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01731063
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