ISSN:
1435-1536
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Chemistry and Pharmacology
,
Mechanical Engineering, Materials Science, Production Engineering, Mining and Metallurgy, Traffic Engineering, Precision Mechanics
Notes:
Zusammenfassung Es wird ein neues celluloselösendes System beschrieben, das, wie aus den Farbänderungen der Lösungen bei seiner Herstellung und stöchiometrischen Beziehungen hervorgeht, dem von Jayme und Verburg (1) beschriebenen, auf NaOH mit Hilfe von Eisen(III)-hydroxyd und Weinsäure aufgebauten System entspricht und das deshalb sehr wahrscheinlich den Komplex [(C3H4O6)3Fe] K6, in überschüssiger Kalilauge gelöst, enthält. Maximale Lösekraft für Cellulose stellt sich bei einer Konzentration des Komplexes von etwa 305–320 g/kg und 13–17 Gew.-% berechneten „freien KOH“ein. Innerhalb dieses Gebietes lassen sich Linters zu klaren, grünen Lösungen auflösen, die an der Luft beständig sind und wochenlang unzersetzt bleiben. Die Lösekraft der Kalikomplexlösungen ist wesentlich geringer als die der entsprechenden Natronlösungen, und nur 0,8–1% können darin in Lösung gebracht werden; bei manchen Zellstoffen bleiben gewisse Anteile, vermutlich höherpolymere, ungelöst. Durch genaue Messung der Quellmittelaufnahme mittels der Schleudermethode bei 3000 g wird festgestellt, daß sich ein von Heuser und Bartunek (7) beschriebenes Quellungsmaximum von 32% KOH (g/100 ml) mit einem scharfen Knickpunkt der Quellmittelaufnahme bei 31% KOH (g/100ml) entsprechend 25 Gew.-% KOH deckt. Dieses liegt mithin wesentlich höher als die mit 13–17 Gew.-% berechnete Konzentration an „freiem KOH“ in den celluloselösenden komplexhaltigen Kalilaugen. Man könnte deshalb annehmen, hier liege nicht der Fall vor, daß der Kalikomplex die an sich schon vorhandene maximale quellende Wirkung einer Kalilauge bestimmter Konzentration bis zu celluloselösender Kraft erhöhe. Es ist jedoch zu berücksichtigen, daß der Kalikomplex sehr hygroskopisch ist, deshalb auch in wässeriger Lösung bei der anzuwendenden hohen Konzentration Wasser fest zu binden vermag und daher tatsächlich wohl höhere „aktive Konzentrationen“ in der überschüssigen Kalilauge vorliegen, als sie sich für die Konzentration der „freien Kalilauge“ berechnen lassen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01524487
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