ISSN:
1432-1912
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Die am überlebenden Kaninchendarm zu beobachtende spasmolytische Wirkung der Alkaloide steht in einem geraden Verhältnis zu ihrer in der Tyrodelösung bestimmbaren. Oberflächenaktivität. Diese Regel gilt nicht bloß für die Papaverinderivate, sondern auch für alle anderen Alkaloide, die nicht etwa die spezifische — durch ihre chemische Struktur bedingte — Wirkungsfähigkeit auf den Darm aufzuweisen haben. So üben z. B. die oberflächenaktiven Chininderivate, die Lokalanästhetica, die tropasauren Ester usw. eine starke spasmolytische Wirkung aus. 2. Die Regel, daß die spasmolytische Wirkung in einem geraden Verhältnis zur Oberflächenaktivität steht, gelangt auch in bezug auf die große Gruppe der aliphatischen und aromatischen Verbindungen zur Geltung. Eine Ausnahme bilden bloß die Fettsäuren und Saponine, wofür jedoch eine genügend stichhaltige Erklärung zu finden ist. 3. Die spasmolytische Wirkung ist von der chemischen Struktur unabhängig, vollkommen reversibel, und kann daher als die Narkose der glatten Muskulatur angesprochen werden. Im Gegensatz zu den eigentlichen Narkoticis ist jedoch der wichtige Umstand zu beachten, daß die glatten Muskeln sozusagen durch jeden kapillaraktiven Stoff beeinflußbar sind, auch durch jene, die keine allgemeine narkotische Wirkung auszuüben imstande sind, wie z. B. Alkaloide, Gallensäuren, Tributyrin.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01862360
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