ISSN:
1432-069X
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Die endemischen Treponematosen der Entwicklungsländer sind Massenerkrankungen und unterscheiden sich weniger in klinischer als vielmehr in epidemiologischer Sicht von der sporadisch venerischen Syphilis. Die epidemiologischen Bedingungen eines Gebietes, der Lebensstandard, die wirtschaftlichen Verhältnisse, das Niveau der persönlichen und der Umwelthygiene formen den Charakter der Erkrankung und bestimmen die Intensität der Endemie. Das Lebensalter bei Auftreten der ersten Symptome gibt diesbezüglich einen guten Hinweis, entsprechende Zusammenhänge werden an Hand mehrfacher Beispiele aus verschiedenen Endemiegebieten unterstrichen. Die Behandlung endemischer Treponematosen muß sich nach den epidemiologischen Verhältnissen richten, die Methode der Wahl ist die Massenbehandlungskampagne in welche auch alle noch nicht sichtbar erkrankten Kontaktpersonen eingeschlossen werden müssen. Diese Form der Behandlung ist in erster Linie ein organisatorisches, ein wirtschaftliches und ein technisches Problem, zu dessen Bewältigung sich ein bestimmtes Vorgehen bewährt hat. Am Beispiel des in den Jahren 1954 bis 1956 durchgeführten Bejel-Syphilis-Projektes in Syrien wird die Vorbereitung, die Erarbeitung der erforderlichen wissenschaftlichen, statistischen, geographischen und soziologischen Unterlagen, die Durchführung der ersten orientierenden Untersuchungen, der epidemiologischen Untersuchungen, die Feststellung des Seuchenherdes und schließlich die Organisation der Massenbehandlungskampagne beschrieben. Klinische und serologische Überprüfungen der Wirksamkeit einer Kampagne sowie Maßnahmen zur Verhinderung eines Wiederaufflammens der Seuche beschließen das Programm, mit dessen Hilfe in einigen Ländern praktisch die Ausrottung der endemischen Treponematosen gelungen ist.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00522868
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