ISSN:
1432-1440
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Dauernarkose mit Barbitursäurederivaten verhindert bei seit 12–14 Stunden, hungernden Kaninchen die Hyperglykämie nach der Piqure des Bodens des IV. Ventrikels. 2. In intravenöser Amytalnarkose oder in Lokalanästhesie bedingt nach einer ähnlichen Hungerperiode Decerebration durch die Brücke, nicht aber durch andere Regionen, eine bedeutende Hyperglykämie. 3. Die unter den beschriebenen Bedingungen einsetzende Hyperglykämie ist nicht notwendigerweise mit einer Verminderung des Leberglykogens verbunden, wohl aber praktisch immer von einer Verminderung des Muskelglykogens begleitet. 4. Berechnungen des während des Versuchs verschwundenen Gesamtglykogens ergeben, daß dessen Menge zur Erklärung der Hyperglykämie nicht genügt. 5. Der Milchsäuregehalt des Blutes ist erhöht, ihr Ursprung ist im Muskelglykogen zu suchen. 6. Der Gaswechsel bleibt nach Decerebration unverändert. 7. Bei gewöhnlich gefütterten Tieren bleibt die Hyperglykämie aus: a) nach beiderseitiger Nebennierenexstirpation, b) nach Vagotomie und Atropin, c) nach Atropin und Ergotamin. 8. Bei sehr hohem Leberglykogen (über 5 %, Kohlehydratmast) tritt nach der Decerebration durch die Brücke die Hyperglykämie auch nach Vagotomie, nach Atropin und nach Ergotamin auf. Zur Erklärung dieser sowie anderer beschriebenen Erscheinungen werden zwei physiologische Leberglykogenarten angenommen, deren eine, die Speicherform, leicht abgebaut wird durch Reize, auf welche Atropin keinen Einfluß ausübt. Die andere glykoneogenetische Art stellt ein Nebenprodukt der Glykoneogenese aus Eiweiß und Fett dar, und ihr Abbau erfordert andere Bedingungen. 9. Amytal und Luminal üben selbst einen hemmenden Einfluß auf die Decerebrationshyperglykämie aus, diese Wirkung ist nahe verwandt mit der Eigenschaft des Amytals, auch in narkotischen Gaben den Blutzucker nicht zu verändern.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01812573
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