Library

feed icon rss

Your email was sent successfully. Check your inbox.

An error occurred while sending the email. Please try again.

Proceed reservation?

Export
  • 1
    Electronic Resource
    Electronic Resource
    Springer
    Journal of ornithology 134 (1993), S. 155-164 
    ISSN: 1439-0361
    Source: Springer Online Journal Archives 1860-2000
    Topics: Biology
    Description / Table of Contents: Zusammenfassung Das Sozialgefüge einer Schar Graugänse ist weitaus komplizierter, als es das monogame Fortpflanzungssystem erwarten ließe (Collias &Jahn 1959,Fischer 1965,Kalas 1979,Rutschke 1982). Ganterpaare, die häufig über Jahre hinweg bestehen bleiben, sind für tiersoziologische Untersuchungen interessant, weil ihre Funktion nicht im Rahmen der Fortpflanzung gesehen werden kann. Welche Bedingung begünstigen die Bildung von Ganterpaaren, und welche Verhaltensmechanismen tragen zum Entstehen und zur Aufrechterhaltung dieser Verbindung bei? Die Zusammensetzung der Grünauer Graugansschar 1973–1988 zeigt, daß die Anzahl der Ganterpaare von einem Überschuß von Männchen in der Schar abhängt. Das Verhalten von 6 Ganterpaaren wurde untersucht und mit dem von heterosexuellen Paaren verglichen. Innerhalb eines Ganterpaares entsprachen sich die Partner in der Häufigkeit von agonistischem sowie sozial-bindendem Verhalten. Homo- und heterosexuell verpaarte Ganter zeigten sich im Verhalten vergleichbar. Der Ganter eines Ganterpaares unterschied sich jedoch in der Häufigkeit aller untersuchten Verhaltensweisen von dem der heterosexuell verpaarten Gans. Folgende Schlußfolgerungen und Hypothesen bieten sich an: (1) Pseudo-weibliches Verhalten bei einem der Ganter scheint nicht die Bildung von Ganterpaaren erklären zu können. Beide Ganter verhalten sich rein männlich und behandeln den Partner so, als ob dieser ein Weibchen wäre. (2) Ein Mangel an gegengeschlechtlichen Schargenossen fördert die Bildung von homosexuellen Paaren und aufzuchtsbekannte Vögel werden dabei vorgezogen. (3) Ein Zusammenschluß mit einem gleichgeschlechtlichen Artgenossen sollte, verglichen mit der Möglichkeit alleine zu bleiben, eine überlegene Strategie darstellen, da unverpaarte Gänse geringeren Zugang zu Futterquellen haben und eher Raubtieren zum Opfer fallen. (4) Homosexuelle Paare könnten als ein „Puffersystem“ für Ganter angesehen werden, vor allem zu Zeiten in denen das Geschlechtsverhältnis in Richtung der Männchen verschoben ist. (5) Aggression des Ganters richtet sich generell gegen andere männliche Schargenossen. Die Bildung von Ganterpaaren, also besonders aggressiven Paaren, könnte daher dazu beitragen, Ganter aus der Schar zu vertreiben und ein Übermaß von Männchen in der Schar zu verhindern. (6) Da wir zeigen konnten, daß sich homosexuelle Paare oft am Rande der Schar aufhalten und dabei häufig sichern, könnte solchen Paaren eine Art Wächterfunktion zukommen. (7) Andererseits ist es durchaus möglich, daß Ganterpaare bloß ein Epiphenomen einer Graugansschar mit einem Überschuß an Männchen darstellen.
    Notes: Summary For almost two decades a flock of 130 free-flying Greylag Geese (Anser anser) has been the focus of detailed ethological investigations at the Konrad Lorenz Institut in Grünau im Almtal, Austria. Gander pairs, i. e. male-male pairs, represent a prominent social unit in this flock and were the subject of a detailed behavioral investigation. Analysis of the composition and dynamics of the flock over a 15 year period indicated that the incidence of homosexual pairings closely paralleled the male bias of the sex ratio. The behavior of ganders in gander pairs was investigated and compared to that of gander and goose in heterosexual pairs. The behavior of the two males in a gander pair (1) was comparable in most aspects, (2) was similar to the behavior of the gander in heterosexual pairs, and (3) differed greatly from that of the heterosexually paired goose. Therefore, pseudo-female behavior in one partner cannot account for the formation of a pairbond between two males. As a unit, gander pairs were characterized by a higher frequency of offensive agonistic behavior compared to heterosexual pairs and spent significantly more time peripheral to, and away from the flock than did heterosexual pairs.
    Type of Medium: Electronic Resource
    Library Location Call Number Volume/Issue/Year Availability
    BibTip Others were also interested in ...
Close ⊗
This website uses cookies and the analysis tool Matomo. More information can be found here...