ISSN:
1432-069X
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Es wird eine modifizierte Versuchsanordnung zur Durchführung der Komplementbindungsreaktion bei Gonorrhöe beschrieben, welche die Mängel der bisherigen Verfahren (Schwierigkeit der Feststellung des Reaktionsendpunktes, rasches Nachlösen, harte Lösungsbilder) ausschaltet und einen ausgeglichenen Reaktionsverlauf bei gleichzeitiger Stabilisierung der Reaktionsstärke ermöglicht. Diese Verbesserungen wurden erreicht 1. durch guteAbstimmung des hämolytischen Systems, d. h. durch eine den individuellen Eigenschaften der Bestandteile des hämolytischen Systems genau angepaßte Dosierung (Standardisierung der Blutdicke, optimaler Komplement- und Amboceptorüberschuß), 2. durch Ermittlung der Reaktionszeit auf Grund des Verhaltens vonMischseren mit abgestuftem und bekanntem Hemmungsgrad und 3. durch Verwendung eines mit guter Reproduzierbarkeit in ziemlich konstanter Stärke erhältlichen, längere Zeit unveränderthaltbaren Antigens. Von den 309 untersuchten Kontrollseren (einschließlich 32 Fälle mit nichtgonorrhoischen Affektionen des Urogenitaltraktes bzw. nichtgonorrhoischen Arthritiden) reagierten nur 3 Seren fraglich positiv, je 8 fraglich bzw. fraglich negativ, die übrigen ergaben ein vollständig negatives Resultat. Von den 252 untersuchten Seren bei männlicher und weiblicher unkomplizierter und komplizierter Gonorrhöe ist die Zahl der positiven Resultate infolge der von individuellen Serumeigenschaften unabhängigen Einstellung des endgültigen Lösungsbildes etwas niedriger als bisher angegeben, die Summe der fraglich positiven und der positiven Reaktionen entspricht aber mit großer Annäherung den vonFreudenthal, Fischer undStern in den einzelnen Krankheitsgruppen ermittelten Gesamtzahlen der positiven Reaktionen. Der Reaktionsausfall fraglich positiv kann in dieser Versuchsanordnung als spezifische Hemmung entsprechend bewertet werden. Die Stärke der als positiv bewerteten Hämolysehemmung zeigt in den einzelnen Krankheitsgruppen eine gewisse Abstufung. Wenig und nur einfach positive Fälle (8,9%) bei der unkomplizierten männlichen Gonorrhöe, ebenso eine kleine Anzahl (15,4%) einfach positive und nur vereinzelte zweifach positive Resultate (2,2%) bei der weiblichen unkomplizierten Gonorrhöe, viel einfach, zweifach und dreifach positive Hemmungen bei der komplizierten Gonorrhöe des Mannes und der Frau, sowie bei den gonorrhoischen Arthritiden. Die Gesamtzahl der negativen Ergebnisse ist durchwegs zugunsten der fraglichen bzw. der fraglich negativen Resultate erniedrigt, besonders deutlich zeigt sich diese Verbesserung bei der unkomplizierten männlichen Gonorrhöe (44,1 statt 63,8% negative Resultate), bei der unkomplizierten (24,2 statt 40,4%) und bei der komplizierten weiblichen Gonorrhöe (0 statt 8,2%). Die Anwendung des beschriebenen Verfahrens schließt also, ohne die Spezifität zu beeinträchtigen, eine Steigerung der Empfindlichkeit der Komplementbindungsreaktion bei Gonorrhöe in sich.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02067891
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