ISSN:
1432-1831
Quelle:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Thema:
Medizin
Notizen:
Zusammenfassung Durch eine Behandlung des gereinigten Tuberkuloproteinderivats GTHoechst mit Papain, Trypsin oder Pepsin wird zwar sein Hautreaktionsvermögen aufgehoben, jedoch bleibt seine Fähigkeit zur Abbindung von Tuberkulose-Antikörpern und zur spezifischen Sensibilisation von normalen Erythrocyten voll erhalten. Auf Grund dieser Feststellungen wird geschlossen, daß beide Eigenschaften auf der Wirkung von zwei verschiedenen Substanzen beruhen: Den hautwirksamen, serologisch nicht in Erscheinung tretenden Proteinen und serologisch wirksamen, hämosensibilisierenden, jedoch hautinaktiven Substanzen, für deren Polysaccharidcharakter eine mit dem Polysaccharidpräparat IP 48-St übereinstimmende Spezifität spricht. Auf Grund von Neutralisations-, Sensibilisations- und Absorptionsversuchen wird vermutet, daß die Proteine und die fermentativ entstandenen Eiweißspaltprodukte infolge adsorptiver Bindungen an die Polysaccharide einerseits mittelbar für deren Eigenschaft als Hämosensitin verantwortlich sind, andererseits sich aber auch hemmend auf deren Neutralisationsvermögen auswirken können. Mit der Differenzierung der hautwirksamen und serologischen Eigenschaften von GTHoechst ist bewiesen, daß der Gehalt eines Tuberkulins an Tuberkulin-Einheiten in keiner ursächlichen Beziehung zu seiner (normalmethodisch sich Äußernden) serologischen Wirksamkeit steht und daß die auf biologischem Wege erfolgende Standardisierung eines serologischen Zwecken dienenden Tuberkulins nicht ganz begründet ist.
Materialart:
Digitale Medien
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02153051
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