ISSN:
1434-4726
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Eine Gehörschärfe, die über 1 Meter Flüstersprache hinausgeht, ohne 2 Meter zu erreichen, indiziert zu akustischen Hörübungen, die unter Leitung eines phonetisch geschulten Arztes von den Angehörigen des Kranken unter Vermeidung des von den Lippen Absehens nach einem genau befolgten, phonetischen System täglich während einer kurzen, genau bestimmten Zeit auszuführen sind. 2. Wenn bei stärkerer Schwerhörigkeit zur Wahl eines Hörapparates übergegangen wird, geschehe es nach vorhergehender akustisch-otiatrischer Untersuchung, damit sich die Möglichkeit eröffne, jedem Kranken einen ihm individuell passenden Apparat zuzuweisen. 3. Mit Rücksicht auf die sub 2 genannte, ärztliche Verschreibung des Apparates sind die von den Fabrikanten hergestellten Hörapparate akustisch zu katalogisieren: a) nach ihrem mittleren Verstärkungsgrad; b) nach der vom Apparat vielleicht bevorzugten Verstärkungszone; c) nach dem ihnen zukommenden Nachhall. 4. Schwerhörige mit erhaltener kranieller Leitung, die einige Zeit opfern wollen zur Einübung des Apparates und denen etwas Geschick nicht völlig abgeht, können au\sBerordentlich gro\sBen Nutzen ziehen aus der Anwendung eines Audiphons ausreichender Oberfläche. 5. Bei den Luftraum-Apparaten multipler Resonanz bestimmen die Grö\sBe der Schallaufnahmefläche und die Lage der Maxima die Wahl. 6. Für die elektrischen Apparate sind sub 3a, b, c bestimmend. 7. Der Nutzen eines Hörrohres liegt nicht in der Verstärkung des Schalles, sondern ausschlie\sBlich in der Annäherung der Schallquelle zum Sinnesorgan. 8. Wenn ein hochgradig Schwerhöriger das Zulauschen verlernt hat und sich ausschlie\sBlich stützt auf ein Ablesen der Lippen des Sprechenden, wird er ohne eine vorhergehende Erziehung keinen Nutzen von einem Hörapparat haben können; in solchen Fällen kann die instrumentelle Hervorbringung von Tönen (Urbantschitsch, Zünd-Burguet) oder von Sprachlauten (Marage, ter Kuile) gewi\sB Vorteile haben, vorausgesetzt, da\sB sie in Händen des Ohrenarztes bleibt und verbale \:Ubungen sich anschlie\sBen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01816889
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