ISSN:
1430-2772
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Psychology
Description / Table of Contents:
Zusammenfassung Nach Olsons kognitiver Semantiktheorie hängt die Bedeutung von Sprache davon ab, inwieweit sie für einen Hörer/Leser einen nichtsprachlichen Kontext spezifiziert. Um die Allgemeingültigkeit dieser Theorie zu überprüfen, erhielten 36 Vpn 24 verschiedene Sätze zum unmittelbaren Behalten dargeboten, wobei von Satz zu Satz der bildhafte Kontext variierte, auf den er sich bezog: a) ein Teil der Sätze wurde ohne Bilder dargeboten. b) ein anderer Teil fungierte als Unterschrift zu einem Bild, auf dem das in dem Satz angesprochene Subjekt-Objekt eindeutig zu spezifizieren war; c) für einen weiteren Teil der Sätze schließlich war auf dem Bild nicht eindeutig zu spezifizieren, welches das in dem Satz gemeinte Subjekt/Objekt war, da mehrere Personen bzw. Gegenstände abgebildet waren. Entgegen Olsons Theorie werden die unmittelbaren Behaltensleistungen nicht durch die Eigenart der Bildsituation beeinflußt (b/c), und unterscheiden sich auch nicht von den Behaltensleistungen für Sätze ohne Bilder (a). Die Vpn erinnern sich jedoch sehr genau daran, ob die von ihnen behaltenen Sätze mit eindeutigem, mehrdeutigem bzw. ohne Bild dargeboten worden sind. Das heißt, die Satzaussage ist bei der Bildverarbeitung berücksichtigt-worden, nicht aber die Bildsituation bei der Satzverarbeitung. Abschließend wird die Frage diskutiert, wann Bilder einen Einfluß auf die Satzverarbeitung haben und wann nicht.
Notes:
Summary Olson's Cognitive Theory conceives meaning as specification of a (non-verbal) context for the listener. In order to test the generality of this theory, 36 Ss learned 24 sentences for immediate recall. The sentences were presented in various contexts: a) no context (no picture accompanying the sentence). b) sentence acting as legend of a picture unequivocally specifying the subject or object of the sentence. c) sentence acting as legend of a picture not unequivocally specifying the subject or object of the sentence. Contrary to expectations based upon Olson's theory, immediate recall scores for the sentences are not determined by the features of the accompanying pictures (b/c); neither do they differ from the recall scores for the sentences presented without pictures (a). Subjects do remember very precisely, however, whether the sentences were accompanied by unequivocal or equivocal pictures or by no picture at all. It seems that in this experiment, sentence content determines the cognitive processing of the picture, but not vice versa. This leads to a discussion of the conditions under which pictorial context exerts any influence upon sentence processing.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00424572
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