ISSN:
1433-0474
Keywords:
Schlüsselwörter Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS)
;
Enterohämorrhagische E. coli (EHEC)
;
Verotoxinproduzierende E. coli (VTEC)
;
Pankreatitis
;
Key words Hemolytic-uremic syndrome (HUS)
;
Enterohemorrhagic E. coli (EHEC)
;
Verotoxin-producing E. coli (VTEC)
;
Pancreatitis
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Description / Table of Contents:
Summary Between 1985 and 1993 only 5 children per year were treated for HUS in the Pediatric Nephrology Unit in Münster, whereas 15 (9 girls and 6 boys) were admitted between March to September 1994. 12 of 15 children were 1 to 3 years old. Few days before HUS developed all of them suffered from haemorrhagic diarrhea, two showed CNS-affections, five hypertension, and six suffered from severe pancreatitis. In four families EHEC-food infection was suspected. 2–5 days before diarrhea two children had drank raw milk, one child had consumed undercooked ground beef and another one chicken. We suspect a counection between the increase in verotoxine-producing E. coli especially in cattle (therefore involving the contamination of meat and dairy products) and the increase of HUS. Evidence relating to the patients' histories, their environment, and the incidence of infections in their families supports this hypothesis. In conclusion, to avoid EHEC-transmission, precise records of HUS-infected children must be kept including details of diet, family history and surroundings. Parents should be informed of preventive measures such as boiling unpasteurised milk and thoroughly cooking meat.
Notes:
Zusammenfassung Von März bis September 1994 kam es bei Kleinkindern im Münsterland/Emsland zu einer signifikanten Häufung von HUS-Erkrankungen, bedingt durch enterohämorrhagische E. coli (EHEC). Während wir in der pädiatrischen Nephrologie, Münster, in den Jahren von 1985–1993 durchschnittlich 5 Kinder pro Jahr wegen eines dialysepflichtigen HUS behandelten, waren es 1994 15 Kinder (9 Mädchen, 6 Jungen). 12 der 15 Kinder waren 1–3 Jahre alt. Wenige Tage vor Eintritt des HUS trat bei allen Kindern eine blutige Gastroenteritis als Prodromalerkrankung auf. Neben dem Nierenversagen zeigten 2 Kinder eine ZNS-Manifestation, 5 Kinder entwickelten eine behandlungspflichtige Hypertonie. Bei 6 Kindern fand sich eine schwere Pankreatitis. In 4 Familien bestand der Verdacht auf eine EHEC-Lebensmittelinfektion. 2–5 Tage vor Beginn der Gastroenteritis hatten 2 Kinder Rohmilch getrunken, 1 Kind hatte unzureichend gegartes Rindfleisch verzehrt, 1 weiteres Geflügelfleisch. Wir vermuten, daß eine Ausbreitung der verotoxinbildenden E. coli bei Rindern und eine Kontamination der entsprechenden Nahrungsmittel (unpasteurisierte Milch, rohes Rindfleisch) in direktem Zusammenhang mit der HUS-Häufung steht. Die anamnestischen Hinweise, die Erkrankungen im Familienkreis und die ländliche Umgebung, aus der die Kinder stammen, sprechen für diese These. Wir folgern, daß bei jedem HUS-erkrankten Kind eine genaue Nahrungsmittel-, Familien- und Umgebungsanamnese erhoben werden muß, um Rückschlüsse auf den Infektionsweg zu ziehen und damit weitere Infektionen zu vermeiden. Eltern müssen darüber aufgeklärt werden, daß das Abkochen von Rohmilch und das Durchgaren von Fleischwaren eine Infektion verhindert.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/s001120050082
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