ISSN:
1433-0415
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Keimzelltumoren (KZT) bei Kindern sind selten und gleichzeitig heterogen hinsichtlich der primären Lokalisation, der histologischen Diagnose, des biologischen Verhaltens und des therapeutischen Ansprechens. Durch kooperative Studien unter Einbindung unterschiedlicher Fachgruppen sind bei KZT des Kindes- und Jugendalters erhebliche Fortschritte zum klinischen Verständnis und therapeutischen Erfolg gemacht worden. Wesentliche Voraussetzung für den Behandlungserfolg war die Entwicklung effektiver Kombinationschemotherapien, die zuerst bei jungen Männern mit malignen Hodentumoren in sehr erfolgreicher Weise eingesetzt worden sind. Die Übertragung dieser Therapiemaßnahmen, die mit gravierenden und z. T. tödlichen Komplikationen verbunden waren [9, 14], bildete die Grundlage für den Behandlungserfolg auch bei bösartigen KZT des Kindesalters [1]. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass weltweit nur zögerlich die effektiven Cisplatin-orientierten Zytostatikakombinationen in die kooperativen Therapieoptimierungsprotokolle für Kinder mit bösartigen KZT integriert worden sind [3, 13]. Das therapeutische Ansprechen der KZT bei Kindern auf effektive Chemotherapien hat die Wertigkeit allgemein anerkannter Risikofaktoren wie Tumorgröße, Ausbreitungsstadium und Knochenbeteiligung relativiert [21, 26]. Zudem lassen neuere zytogenetische bzw. molekularbiologische Untersuchungen deutliche Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen erkennen [6, 25]. Deshalb sind im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit die besonderen Aspekte der KZT im Kindesalter zu beachten, um die Behandlungserfolge weiter zu verbessern, die Therapie noch risikoadaptierter zu gestalten und die Spätfolgen für die Patienten nach Möglichkeit weiter zu reduzieren.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/s007610070052
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