ISSN:
1432-1440
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Bericht über eine physikalische Urticaria, die vorzüglich nach mechanischer Einwirkung auf die Haut auftritt, weiter aber, wenn auch in geringerem Grade, nach anderen Entzündungsreizen, wie Wärme, Cantharidenpflaster usw. Besonders bemerkenswert ist, daß die urticarielle Reaktion erst nach einigen Stunden in Erscheinung tritt, nach 24 Stunden ihren Höhepunkt erreicht und mit Hinterlassung von Blutungen abklingt (Späturticaria). Experimentelle Untersuchungen zeigen, daß die Urticaria durch lokales Freiwerden einer entzündungserregenden Substanz entsteht, daß diese Substanz keinen Histamincharakter hat und daß sie direkt an den Gefäßzellen und nicht an den Gefäßnerven angreift. Der negative Ausfall des Prausnitz-Küsterschen sowie des Königstein — Urbachschen passiven Übertragungsversuches, das Fehlen einer hämoklasischen Krise im urticariellen Anfall sowie das Mißlingen der Desensibilisierung gestatten es nicht, diesen Fall von physikalischer Urticaria in die Gruppe der Überempfindlichkeitsdermatosen einzureihen; es wird jedoch eine besondere Form der vasalen Allergie angenommen. Ephetonin-, besonders aber Ergotaminbehandlung hat für die Dauer ihrer Durchführung eine wesentliche Besserung zur Folge. Das Phänomen derSpäturticaria wird damit zu erklären gesucht, daß der bei Druck frei werdende entzündungserregende Stoff erst einen gewissen Schwellwert erreichen muß, um die Reaktion zu erzeugen; weiter wird eine besondere vasale Allergie der Hautgefäße diesem Stoffe gegenüber angenommen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01857188
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