ISSN:
1432-1440
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Bei Kaninchen, die mit intravenösen Injektionen lebenderEnterokokken behandelt wurden, waren diese bei der nach verschieden langer Zeit vorgenommenen Tötung, wenn überhaupt noch Bakterien vorhanden waren,stets auch in derGallenblase nachweisbar. Bei Kaninchen, die in gleicher Weise mithämolytischen undViridansstreptokokken gespritzt wurden, waren dieseniemals, selbst 24 Stunden nach der Injektion, in derGallenblase vorhanden, auch wenn in Blut und Organen noch zahlreiche Streptokokken sich fanden. Aus diesen Versuchen ist einebesondereBeziehung der Enterokokken zur Gallenblase zu folgern, die sich durch ihre hoheResistenz gegenüber der schädigenden Wirkung der Galle erklären läßt. Im Anschluß an diese Befunde wird dasProblem der elektiven Lokalisation von Krankheitserregern erörtert. Es wird auf denmehrdeutigen Inhalt dieses Begriffes hingewiesen: Elektivität unter dem Gesichtspunkt derOrganauswahl und Elektivitäteiner Bakterienart im Vergleich zuanderen; ferner: Elektivität infolge positiverAvidität zu einem Organ und Elektivität infolgeResistenz gegenüber der schädigenden Wirkung eines Organs. Klinisch erscheint die Frage des Vorkommens von Viridansinfektionen des Gallensystems in Frage gestellt. Die „Cholangitis lenta“Schottmüllers ist wahrscheinlich als Enterokokkeninfektion anzusehen. DieMöglichkeit einerhämatogenen Entstehung auch desEnterokokkeninfektes der Gallenwege darf im Hinblick auf die wiederholten Beobachtungen einer Enterokokkensepsis zugegeben werden, doch läßt eine ganze Reihe von Tatsachen denenterogenen Weg, ganz wie bei den Coliinfektionen der Galle, als denbei weitem häufigeren erscheinen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01717932
Permalink