ISSN:
1432-1912
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Die Untersuchungen zeigen, daß die Kaninchenhaut imstande ist, die freie Salicylsäure, ihre Alkalisalze und ihre Ester aus salben-, seifenartigen und flüssigen Zubereitungen zu resorbieren. Die Alkalisalze und die freie Salicylsäure werden aus Salben gut aufgenommen. Im Gegensatz dazu werden die Salicylsäureester aus denselben Zubereitungen in weit geringerem Maße resorbiert. Durch Zusätze von freier Salicylsäure oder Hautreizmitteln kann die Resorption aus Salben stark gesteigert werden. Aus den untersuchten flüssigen Rheumamitteln, die mehrere Hautreizmittel enthalten, werden auch die Ester der Salicylsäure relativ gut aufgenommen. Die ausgeschiedenen Mengen der Salicylsäure scheinen, absolut genommen, bei manchen Präparaten gering, sind aber doch beachtlich, wenn man berücksichtigt, daß nach Dévrient12 nach peroraler Verabreichung manchmal nur 1–2% im Harn wieder ausgeschieden werden. Aus den Versuchen kann nicht ohne weiteres geschlossen werden, daß die Resorption bei der menschlichen Haut dieselbe Größenordnung erreicht. Vielleicht kann man aber doch, besonders unter Berücksichtigung der Versuche anderer Autoren, den Schluß ziehen, daß die Rheumamittel, die leicht durch die Kaninchenhaut hindurch gehen, auch beim Menschen eine bessere Aufnahmefähigkeit zeigen als die, für die sogar die Kaninchenhaut schwer durchlässig ist. Eine andere Frage ist natürlich die, ob überhaupt die Salicylsäure allein oder in überwiegendem Maße für einen beobachteten antirheumatischen Heileffekt verantwortlich gemacht werden kann. Zweifellos spielen die Massage mit hautreizenden Einreibungen und auch wohl die Suggestion in der Rheumatherapie eine große Rolle. Anders wären die guten Erfolge über die von Ärzten auch bei der Verwendung von Rheumamitteln, die in vorliegender Arbeit nicht gut wegkommen, berichtet wird, gar nicht zu erklären. Mit vorliegender Arbeit soll daher kein Werturteil über die untersuchten Präparate abgegeben werden, das müssen wir den Medizinern überlassen, sondern es sollte nur zur Klärung dieser Fragen von der physiologisch-chemischen Seite aus ein Beitrag geliefert werden.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01861157
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