ISSN:
1432-1440
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Description / Table of Contents:
Summary Two cases of myeloproliferative disorders are reported. The first exhibited a chronic myeloid leukemia in the rare combination with anemia of the Marchiafava type. Cytogenetically, a Ph1-chromosome was found, and in addition a reciprocal translocation between a B- and a C-chromosome; both aberrations were seen in all mitoses of the bone marrow and blood cultures without PHA. The second case exhibited a primary osteomyelofibrosis with myeloid metaplasia. In this case, a reciprocal translocation between a No. 3- and a D-chromosome was observed in all cells examined after incubating blood cells without PHA. In both cases, fibroblast examinations revealed normal karyotypes. These findings are discussed with respect to a possible causal relationship between the chromosome aberrations observed and the hematological disorders. Although the respective translocations were present in all cells which originated from the bone marrow, they are not believed to be specific for the respective disorders, but to be only accessory markers of independently pathologically altered cells. Nevertheless, these markers lead to the assumption that all bone marrow cells represent a uniform population which originated clonally from a single pathological cell. It is concluded that also in osteomyelofibrosis with normal karyotype all bone marrow cells belong to a pathologic clone, similar as in chronic myeloid leukemia.
Notes:
Zusammenfassung Es wird über zwei Erkrankungsfälle mit chronisch-myeloproliferativem Syndrom berichtet. Im ersten Fall handelt es sich um das seltene Zusammentreffen von chronisch-myeloischer Leukämie und atypischer Marchiafava-Anämie. Cytogenetisch wurde hier sowohl das Philadelphia-Chromosom als auch eine gleichzeitig bestehende reziproke Translokation zwischen einem B- und einem C-Chromosom nachgewiesen. Sämtliche Mitosen in den Kulturen von Zellen aus Knochenmark und strömendem Blut (ohne Phythämagglutinin) wiesen beide Aberrationen gleichzeitig auf. Im zweiten Fall handelt es sich um eine Erkrankung mit primärer Osteomyelofibrose und myeloischer Metaplasie. Auch in diesem Falle wurde in allen Mitosen aus dem strömenden Blut (ohne Phythämagglutinin) eine reziproke Translokation festgestellt, und zwar zwischen einem Nr. 3-und einem D-Chromosom. In beiden Fällen ergab die Prüfung von Fibroblastenmitosen normale Karyotypen. Die erhobenen cytogenetischen Befunde werden im Hinblick auf eine mögliche Kausalbeziehung zwischen den chromosomalen Aberrationen und der Bluterkrankung zur Diskussion gestellt. Es wurde die Vermutung untermauert, daß die jeweilige Translokation, die in beiden Fällen in allen dem Knochenmark entstammenden Zellen nachweisbar war, nicht als krank-heitsspezifische Veränderung anzusehen ist, wohl aber als Epiphänomen mit Markierungscharakter, das eine genetisch veränderte und damit pathologische Zellpopulation kennzeichnet. Die festgestellten Markiererchromosomen machen weiterhin deutlich, daß die blutbildenden Knochenmarkszellen eine uniforme Zellpopulation darstellen, die klonal aus einer einzigen pathologischen Zelle entstanden ist. Die erhobenen Befunde geben außerdem Hinweise darauf, daß auch bei primären Osteomyelofibrosen mit normalem Karyotyp alle Knochenmarkszellen einem pathologischen Zellklon angehören, wie dies auch bei der chronisch-myeloischen Leukämie der Fall ist.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01747839
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