ISSN:
1432-1912
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung und Schluß Wir haben uns die Prüfung zur Aufgabe gestellt, ob sich die funktionell verschiedenen Nerven des vegetativen Systems autonomer und sympathischer Herkunft chemisch, d. i. durch ihr Verhalten gegenüber Giften differenzieren ließen. Es hat sich nun in der Tat herausgestellt, daß dies der Fall ist: 1. Die Nitrite vernichten dauernd oder vorübergehend die Erregbarkeit lediglich autonomer, nicht sympathischer Nerven und zwar nur derjenigen, deren Funktion „Hemmung” ist. 2. Das Atropin vernichtet die Erregbarkeit lediglich autonomer nicht sympathischer Nerven und zwar nur derjenigen, deren Funktion „För derung” ist. Die alleinige Ausnahme bilden die schweißtreibenden Nerven. Fassen wir hiernach die bislang bekannten Wirkungen auf das autonome System wirkender Gifte zusammen, so ergibt sich das folgende Schema:-tb55-1 Diesen Giften, die sämtlich auf Nervenendapparate wirken, ist noch das bekanntlich sämtliche, sowohl autonomen wie sympathischen Ganglien erst reizende dann lähmende Nicotin anzuschließen. Wir besitzen somit ein fast vollständiges System von Giften zur isolierten Lähmung oder Reizung funktionell zusammengehöriger Nerven des autonomen Systems. Gleichzeitig ist damit bewiesen, daß die funktionell verschieden wirkenden Nervenapparate im Laufe der Entwickelung eine chemische Differenzierung erfahren haben.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01976416
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