ISSN:
1432-1912
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Histidinlösungen, welche bei Gegenwart des Strahlenschutzstoffes Cystein röntgenbestrahlt werden, enthalten entgegen der Erwartung viel mehr Histamin als nicht-cysteinhaltige Kontrollösungen. Der mindestens ebenso wirksame Strahlenschutzstoff Phenylalanin beeinflußt die strahlenchemische Histaminbildung nicht. 2. Histamin in wäßriger Lösung wird durch die Röntgenstrahlen oxydativ zerstört. Dieser Vorgang wird, wie zu erwarten war, sowohl durch Cystein als auch durch Phenylalanin gehemmt. 3. Die quantitative Untersuchung der Histaminbildung und der Histaminzerstörung zeigt jedoch, daß der hohe Histamingehalt in cysteinhaltigen röntgenbestrahlten Histidinlösungen in der Hauptsache nicht dadurch zustande kommt, daß das Cystein die Zerstörung des neugebildeten Histamins hemmt, sondern dadurch, daß das Cystein die strahlenchemische Neubildung des Histamins verstärkt. 4. Da Cystein bei Röntgenbestrahlungen am Ganztier als starker Schutzstoff wirkt, während es, wie gezeigt, die strahlenchemische Histaminbildung aus Histidin nicht hemmt, sondern beschleunigt, so wird unwahrscheinlich, daß letztere bei den Allgemeinwirkungen der ionisierenden Strahlen von wesentlicher Bedeutung ist, wie es eine von Ellinger aufgestellte Hypothese annimmt.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00245543
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