ISSN:
1434-4726
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Sympathicotonus und Luftleitungshörschwelle durchlaufen konkordant und koincident innerhalb von 24 Std einen Cyclus von 360°, wobei je ein Tonusmaximum und-minimum sowie je ein Hörschwellenoptimum und-pessimum in diesem Zeitraum passiert wird. 2. Die Knochenleitungshörschwelle geht mit dem Sympathicuscyclus zwar konkordant nicht aber koincident, d. h. sie durchläuft ebenfalls einen Cyclus von 360° innerhalb von 24 Std, doch ist ihre Optimum-und Pessimumlage um 180° phasenverschoben oder um 12 Std vor-bzw. rückläufig. 3. Luftleitungs- und Knochenleitungshörschwelle bewegen sich aus diesen Grunde nichtsynchron sondern gegensätzlich: um 12 Uhr mittags fällt das Hörschwellenoptimum für Luftleitung mit dem Hörschwellenpessimum für Knochenleitung zusammen, während um 24 Uhr mitternachts das Hörschwellenpessimum für Luftleitung mit dem Hörschwellenoptimum in Knochenleitung koinzidiert. 4. Die Ursachen der Phasenverschiebung werden in physikalischen Zustandsänderungen der den Leitweg bildenden Zellen erblickt, deren Widerstand gegen Schallwellenpropagation und elektrischen Hoch-frequenzstrom eine direkte Abhängigkeit vom Sympathicuscyclus erkennen läßt, bzw. mit diesem zu identifizieren ist. 5. Während die Luftleitungshörschwelle den augenblicklichen Funktionszustand der cochlearen Sinneszelle zum Ausdruck bringt, ist die Knochenleitungshörschwelle als Interferenzerscheinung der sympathisch gesteuerten Hörschwellenempfindlichkeit und der ebenfalls sympathisch gesteuerten Leitfähigkeit des den Knochenleitweg aufbauenden Zellkollektivs zu betrachten. Infolgedessen geht die größte Empfindlichkeit der Haarzellen (Luftleitungsoptimum 12 Uhr) mit dem größten Zellwiderstand gegen Schalleitung (Knochenleitungspessimum 12 Uhr) einher und die geringste Empfindlichkeit der Haarzellen (Luftleitungspessimum 24 Uhr) mit dem geringsten Zellwiderstand gegen Schallwellenpropagation (Knochenleitungsoptimum 24 Uhr) konform. 6. Auf die sich ergebende Notwendigkeit, audiometrische Kontrollmessungen nur auf der Grundlage der sympathischen Isotonie, d. h. unter Einhaltung identischer Me\zeiten vorzunehmen, wird hingewiesen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02103690
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