ISSN:
1432-1459
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Trotz der Verbesserung der Behandlungserfolge beim Hirnabsceß durch Anwendung der Antibiotica ist die Erkrankung immer noch mit einer hohen Mortalität belastet. Ein Vergleich der Ergebnisse verschiedener klinischer Behandlungsmethoden, die an 92 in der Neurochirurgischen Universitätsklinik Bonn behandelten Hirnabscessen angewendet wurden, zeigt, daß ein signifikanter Unterschied hinsichtlich der Mortalität bei den einzelnen Operationsverfahren nicht besteht. Das kann auch nicht der Fall sein, da das Krankengut so uneinheitlich ist, daß die Behandlungsergebnisse weder untereinander noch mit denen anderer Autoren verglichen werden können. Aus diesem Grunde wurde versucht, durch Vergleich der klinischen Resultate mit pathomorphologischen Befunden zu einer Aussage über die erfolgversprechendste Behandlung zu gelangen. Die relativ große Zahl der bei Obduktionen gefundenen multiplen, teils aber dicht benachbart liegenden Abscesse übertrifft die nach dem klinischen Befund vermutete Zahl erheblich. Noch wesentlicher erscheint die Beobachtung, daß die Absceßkapseln z. T. infiltriert oder abscediert waren, und durch Instillation von Antibioticis durch Punktion nicht saniert werden konnten. Die vergleichenden Untersuchungen veranlassen uns deshalb zu der Empfehlung, den Absceß — unter Berücksichtigung des Allgemeinzustandes im einzelnen Krankheitsfall — so frühzeitig in toto zu exstirpieren, daß eine weitere Aussaat des infektiösen Materials vermieden wird.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00243775
Permalink