ISSN:
1432-1076
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Menschliches Serum und Orosomucoid, Frauenmilch und Fetuin verlieren die Fähigkeit einer unspezifischen Hemmung der Keimvermehrung (E. Coli und Staphyl. aur.), wenn der neuraminsäurehaltige Anteil dieser Substanzen mit Inhibitor-bzw. Receptorwirksamkeit für Mucoviren durch Cholera-bzw. Virusneuraminidase abgebaut oder durch Erhitzen zerstört wird. Am Harnmucin, das in den vorliegenden Konzentrationen eine starke Inhibitorwirksamkeit gegen Influenzavirus entfaltet, hingegen das Keimwachstum nicht in nennenswertem Umfange hemmt, wird deutlich, daß verschiedene biologische Aktivitäten, die offenbar in Zusammenhang mit dem Neuraminsäuregehalt stehen, nicht parallel verlaufen müssen. Sehr große Unterschiede in der Keimvermehrung ergeben sich zwischen neuraminsäurehaltiger und-armer Frauenmilch, während Kuhmilch hingegen unter vergleichbaren Versuchsbedingungen keine direkte, das Wachstum von Colibakterien hemmende Wirksamkeit entfalten kann. Die Bedeutung dieser Befunde für das colifeindliche Milieu im Darm frauenmilchgenährter Säuglinge wird auch an Hand weiterer, zitierter Befunde diskutiert. Den genannten neuraminsäurehaltigen Körpersubstanzen verschiedener Herkunft kommt also die Fähigkeit einer unspezifischen Bakterienhemmung zu. Sie gehören daher zu den Resistenzfaktoren der Infektionsabwehr des Körpers. Ihre Beziehung zu den von Dold beschriebenen “Inhibinen” und zu einem möglichen Virus-Bakteriensynergismus werden diskutiert. Insbesondere wird auf die Bedeutung der Ergebnisse für die Kinderheilkunde hingewiesen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00436270
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