ISSN:
1432-0878
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Biology
,
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Nachdem wir bereits vor einiger Zeit (1955a) berichteten, daß im Reptilienamnion (Kreuzotter) eineglatte Muskulatur vorkommt, wird dieser Befund an einer Reihe von weiteren zum Teil seltenen Reptilien ergänzt und bestätigt. Sowohl beiSchlangen (Ringelnatter, Abb. 1) als auch beiScincidae (Wühlechsen, Mabuia, Abb. 2 und 3,Egernia, Abb. 6, 7 und 8;Tiliqua, Abb. 10 und 12) undKrokodiliern (Alligator) sowie beiGeckonidae (Gecko verticillatus) wird eineglatte Muskulatur im Amnion beschrieben und in Abbildungen belegt. BeiMabuia, Egernia undTiliqua konnte durch Silberfärbungen ein sehr feinerGitterfaserapparat ausgefärbt werden, der dem Muskelgefüge auch bei seinen Zentrierungen zu „Muskelsternen“ aufs engste korreliert ist. Diese neuen Befunde zeigen soviel Ähnlichkeit mit der Morphologie desVogelamnions, daß daraus geschlossen wird, daß dasReptilienamnion ebensolche rhythmisch, automativen Kontraktionen ausführt und damit den Reptilienembryo ebenso in Schaukelbewegung enversetzt. wie das Hühnchen im Ei. Von besonderem Interesse sind die beiden ArtenEgernia undTiliqua im Hinblick auf die Tatsache, daß sie eine Plazentation eingehen. Dadurch erhebt sich die Frage, ob nicht beiSäugern, die an allen bisher untersuchten Formen keine Amnionmuskulatur aufweisen, die Funktion der Amnionmuskulatur etwa von der Uterusmuskulatur übernommen wird. BeiMabuia undEgernia konnten, wie schon früher bei der Kreuzotter, histiozytäre, stark gespeicherte „Schleusenzellen“ nachgewiesen werden (Abb. 4, 9a und b). Diese Zellen finden sich immer dort, wo mehrere Epithelzellen aneinanderstoßen und an ihren Berührungspunkten eine Lücke frei lassen. Diese Lücke wird durch jene histiozytären Schleusenzellen abgedeckt und wahrscheinlich physiologisch auch kontrolliert.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01409564
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