ISSN:
1432-1440
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Es wurden Untersuchungen darüber angestellt, wie die günstige Wirkung von Reserpin auf die Mitralstenose, sowie zum Teil auch auf andere Formen hämodynamischer Herzinsuffizienz, über die schon anderenorts berichtet wurde, erklärt und begründet werden kann. Insgesamt wurden inzwischen 25 Mitralstenosen bzw. kombinierte Mitralvitien mit Reserpin oft erheblich gebessert, worunter alle Schweregrade und auch kombinierte Mitralvitien vorkamen. Die Pharmakologie des Reinalkaloids Reserpin aus Rauwolfia serpentina wird kurz referiert. Reserpin hat keine Wirkungsähnlichkeit mit den Digitalisglykosiden. NachdemO. Bayer undH. Wolter feststellten, daß der Druck im linken Vorhof um so niedriger ist, je länger das Zeitintervall zwischen dem 2. Herzton und dem Mitralöffnungston ist, wurden phonokardiographische Untersuchungen über die Änderung des Zeitintervalls zwischen dem gedoppelten 2. Ton unter der Reserpinbehandlung angestellt. Bei 12 Kranken war der Mitralöffnungston vor und nach der Behandlung eindeutig zu erkennen. Bei all diesen Kranken nahm unter Reserpin die Zeitspanne zwischen dem gedoppelten 2. Ton oft erheblich zu. Die Verlängerung des Zeitintervalls war um so größer, je mehr auch klinisch eine Besserung festzustellen war und je mehr es unter es unter der Behandlung zu einer Pulsverlangsamung kam. Unter der durch Reserpin erzeugten Bradykardie nahm die Diastolendauer je Minute bei allen 25 Kranken zu. Es wird angenommen, daß die Pulsverlangsamung unter Reserpin ein sehr bedeutsamer Faktor für die erzielte Besserung ist, daß aber auch andere Eigenschaften des Reserpins — wie sein negativ inotroper Effekt, seine leichte Grundumsatzsenkung und Atemhemmung und die Verminderung des Gefäßwiderstandes — zum therapeutischen Erfolg beitragen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01473701
Permalink