ISSN:
1435-702X
Quelle:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Thema:
Medizin
Notizen:
Zusammenfassung 1. Die relative Ausdehnung der PA zum Fixationspunkt in Abhängigkeit von der bestehenden Heterophorie gilt auch für das periphere Sehen, nur gelten in diesem Falle als Bezugspunkte Punkte der Horopterkurve. 2. Was die Stabilität der sog. Netzhautkorrespondenz betrifft, so gilt, daß nur Netzhautareale von der Größenordnung der PA einander funktionell zugeordnet sind in dem Sinne, daß Abbildungen außerhalb derselben zum Doppelsehen führen. Innerhalb dieser Areale besteht keine fixe Zuordnung mehr von Netzhautelementen bzw. Receptoreinheiten infolge der in beiden Augen unabhängig voneinander bestehenden Fixationsschwankungen. Ob mit PA plan- oder sterisch gesehen wird, hängt lediglich davon ab, ob eine binoculare Parallaxe der beiderseitigen Netzhautbilder vorliegt oder nicht, welche zentral in der Area 17 über die Opticusleitung eine entsprechende Verschiedenheit der beiderseitigen nervösen Impulsmuster zur Folge hat oder nicht. 3. Mit dem Sinn der Heterophorie wechselt die Ausdehnung der PA vor und hinter dem Fixationspunkt bzw. Horopter; mithin wechseln auch die Grenzen des Einfachsehens bezogen auf den Objektraum, d. h. es wird ein hinter dem jeweiligen Bezugspunkt gelegener Objektpunkt in Abhängigkeit vom Sinn der Heterophorie einmal einfach, einmal doppelt gesehen. Ursache hiefür ist nicht eine Variabilität der sog. Netzhautkorrespondenz, die nur die PA betrifft, sondern eine Asymmetrie der Muskelspannungen zum Bezugspunkt, d. h. einmal wird der Objektpunkt noch von den Fixationsschwankungen erreicht, liegt also im Fixationsfeld, einmal nicht. 4. Im Gegensatz zu den PA erweist sich der Horopter als unabhängig von der bestehenden Heterophorie. Diese Stabilität ist—wie ausgeführt wird—zentral begründet. Der geometrische Horopter ist nicht der Vieth-Müller-Kreis, sondern entsprechend der besonderen binocularen Lokalisation der Cyclopenkreis, dessen Mittelpunkt im Halbierungspunkt der Basallinie liegt. Der so definierte geometrische Horopter stimmt mit dem empirischen Horopter praktisch überein.
Materialart:
Digitale Medien
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00683800
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