ISSN:
1432-1440
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung An Hand von 60 Austauschtransfusionen wurden Untersuchungen über Leukocyten-und Plasmakörperbewegungen durchgeführt, Zu Beginn des Blutaustausches stürzt die Gesamtleukocytenzahl bis über 50% ab. An diesem Abfall sind nur die Granulocyten beteiligt, während die Lymphocytenzahl nur ganz allmählich sinkt. Die Granulocyten stellen sich nach dem anfänglichen Abfall auf ein Minimum ein, wo sie, auch bei Austausch von Blutmengen die das eigene Blutvolumen um ein Mehrfaches übertreffen, beharren. Durch diesen Mechanismus wird eine höhergradige Markerschöpfung verhindert. Einige Stunden nach dem Eingriff kommt es zu einem extremen Lymphocytensturz (60–70%) und zum Eosinophilensturz (90–100%), während die Granulocyten unter Ausschwemmung von Unsegmentierten (bis 30%) aber keiner jüngeren Zellen, wieder rasch ansteigen. Die Lymphocyten kehren erst wieder nach etwa 12 Std, unter massenhafter Ausschüttung von Jugendformen zur Norm, die Eosinophilen meist später. Das Verhalten der Plasmaeiweißkörper beim Blutaustausch wird an anderer Stelle ausführlicher besprochen. Eine Normalisierung pathologischer Bilder ist nur ganz kurzdauernd möglich. Das extravasculäre Geschehen und die Diffusionsrate bestimmen ihrenkonstanten Quotienten. Der Austausch der Rest-N-Fraktionen wird vorwiegend vom Gefälle Blut—Gewebe bestimmt. Die Wirkung der Austauschtransfusion bei akuten Anurien, therapeutisch das Mittel der Wahl, kommt durch die Ausscheidung der retinierten harnpflichtigen Substanzen und die Förderung der Isohydrie zustande. Zur Erklärung der sicheren therapeutischen Wirkung bei akuten Leukosen wird die sehr beträchtliche Zufuhr bzw. Mobilisierung von ACTH und Cortisone, neben den charakteristischen Blutveränderungen durch 17-Ketosteroid-, Bio- und Chemocorticoid-Ausscheidung nachgewiesen, herangezogen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01478646
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