ISSN:
0044-2313
Keywords:
Chemistry
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Inorganic Chemistry
Source:
Wiley InterScience Backfile Collection 1832-2000
Topics:
Chemistry and Pharmacology
Notes:
Im Anschluß an frühere Arbeiten wird der Vorgang der Al(OH)3-Abscheidung aus Natriumaluminatlösungen weiter untersucht. Für die Erkenntnis der Grundlagen ist es vorteilhaft, einmal die Auflösung von Hydrargillit in NaOH-Lösung, den Vorgang in der entgegengesetzten Richtung, zu verfolgen. Bekanntlich ist für viele Auflösungsvorgänge die Diffusion als der geschwindigkeitsbestimmende Faktor anzusehen. Es zeigt sich, daß diese Voraussetzungen bei der Auflösung von Hydragillitkristallen in NaOH-Lösung nicht erfüllt sind, da die Ablösearbeit der Al(OH)3-Molekeln von der Gitteroberfläche einen langsamen Vorgang darstellt und die Diffusion nur einen untergeordneten Einfluß auf die Geschwindigkeit ausübt. Zu dieser Feststellung gelangt man auch aus der Temperaturabhängigkeit der Lösungsgeschwindigkeit. Durch rechnerische Behandlung des Lösungsvorgangs läßt sich zeigen, daß an der Phasengrenzfläche niemals Sättigungskonzentration erreicht wird. Aus dem Verhalten beim Lösungsvorgang läßt sich ferner schließen, daß die Al(OH)3-Molekeln nach dem Ablösen von der Kristalloberfläche längere Zeit durch Adsorptionskräfte in der Grenzschicht festgehalten werden. Der Auflösungsvorgang verläuft, wenn man die gelöste Menge Al2O3 in Abhängigkeit von der Zeit aufträgt, eindeutig und stetig, während beim umgekehrten Vorgang, der Al(OH)3-Abscheidung, unregelmäßige Sprünge auftreten.Der Kurvenverlauf des letzteren Vorgangs läßt sich auf das Zusammenwirken von Keimbildung und Kristallisation zurückführen und trägt das ausgesprochene Gepräge eines Kristallisationsprozesses. Aus einem solchen Verhalten, sowie aus allgemeinen Betrachtungen über die Natur von Natriumaluminatlösungen folgt, daß Natriumaluminat nur einen schwachen Komplex darstellt, welcher eine geringe Festigkeit besitzt. Bei der Zerlegung der Lösung verhält sich diese wir ein Lösungssystem von Al(OH)3 in NaOH-Lösung. Die im Rahmen des europäischen Bayer-Verfahrens festgestellte relativ kleine Ausscheidungsgeschwindigkeit wird durch die geringe Beweglichkeit der Al(OH)3-Molekeln in der Grenzschicht Kristall-Lösung erklärt. Aus dem Kurvenverlauf über den zeitlichen Gang der Ausscheidung werden weitere Erkenntnisse über den Mechanismus der Keimbildung gewonnen.
Additional Material:
6 Ill.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1002/zaac.19532740108
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