ISSN:
1432-2307
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Spontane Gerinnbarkeit Von Leichenblut und gerinnbares Fibrinogen finden sich bis etwa 5 Stunden nach dem Tode (beim Nichtvorliegen akzidentellen plötzlichen Todes) meist, bis zu 12 Stunden nach dem Tode relativ häufig, darüber hinaus vereinzelt. Ein Anhalt für eine fermentative Fibrinogenolyse im Leichenblut konnte nicht gewonnen werden. Sämtliche erhobenen Befunde sind mit der Vorstellung einer Gerinnung des Blutes nach dem Tode mit folgender Wiederauflösung am besten vereinbar. Daneben mag eine physikalische Denaturierung der Komponenten der Blutgerinnung eine Nebenrolle spielen. 2. Fast in allen Leichenblutproben läßt sich Prothrombin nachweisen, 2 Stunden nach dem Tode ist es meist schon vermindert, 5 Stunden nach dem Tode beträgt es meist nur noch 10% der Norm gesunder Lebender. Es muß dabei berücksichtigt werden, daß durch den Autolyseprozeß im Blut Hemmkörper der Thrombinbildung und Thrombin-wirkung auftreten. 3. Die Aktivität des Leichenblutes an Acceleratorglobulin kann in den ersten Stunden vermehrt sein, um dann nach Auftreten von Hemmstoffen, wohl auch durch Denaturierung und Bindung des Serumacceleratorglobulins sich rasch zu vermindern. 4. Leichenblut weist beim Nichtvorliegen akzidentellen plötzlichen Todes einige Stunden nach dem Eintritt des Todes meist eine Verstärkte Fibrinolyse im Serum auf. 5. Alle bisherigen Befunde an menschlichem Leichenblut lassen sich ebenso wie die neueren Tierversuche am besten mit der Dekoagulationstheorie Vereinbaren.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00948591
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