ISSN:
1437-3262
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Geosciences
Notes:
Zusammenfassung In der Umgebung Greifswalds sind Spuren eines subquartären, strukturbedingten Reliefs von „herzynischer“ Orientierung zu erkennen, welches ich als Reste des vorquartären, also jungtertiären Reliefs mit deutlicher Abhängigkeit von dem tektonischen Bau betrachte. Dieses Relief fällt natürlich nicht mit der tertiären Landoberfläche zusammen, sondern ist schon durch die erste Eistransgression erniedrigt und vor allem abgeflacht worden. Die nachweisbaren 3 bis 4 Vereisungen haben gleichsinnig in der Richtung gewirkt, daß die Hohlformen ausgestopft und die Schwellformen erniedrigt wurden, während in den Interglazialzeiten Ansätze zu einer fluviatil bedingten Wiederbelebung des Reliefs vorliegen. Die Tendenz geht dahin, das alte strukturbedingte Relief zu vernichten und ihm diskordant ein glaziär bedingtes, durch die Eisbewegung bestimmtes Aufschüttungsrelief mit O-W- bzw. N-S-Orientierung aufzusetzen. Diese Umwandlung tritt nach Ablagerung des mittleren (? saaleeiszeitlichen) Geschiebemergels schon deutlich in Erscheinung, ist aber erst am Schluß des Weichselstadiums G (Velgaster Staffel) so weit vollendet, daß nunmehr kaum noch etwas von dem alten Relief hindurchschimmert. Die glaziären Reliefformen selbst sind daher in unserem Gebiet mächtiger Aufschüttung weniger durch die Struktur des Untergrundes als durch die Eisbewegung bedingt; in Skandinavien, d.h. im vorwiegenden Erosionsgebiet, tritt der erste Faktor auch oberflächlich mehr in Erscheinung. Das gilt aber vor allem für die Klein- und Mittelformen des glaziären Reliefs; die großen Gestaltungszüge des vereisten Raumes zeigen demgegenüber, wie ich mehrfach hervorgehoben habe, deutliche Beziehungen zu den strukturellen Einheiten, die aber weniger exogen als endogendynamisch zu erklären sind.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01808389
Permalink