ISSN:
1432-1912
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Der Einfluß erhöhter und erniedrigter Außentemperatur auf das in situ schlagende Froschherz ist zwar im allgemeinen bekannt, er macht sich aber nicht immer und nicht immer gleichstark geltend. 2. Der Ablauf der untersuchten Muskarin- und Digitaliswirkung auf das Froschherz wird wesentlich mit bestimmt durch die Temperatur der Umgebung bzw. des Innern des Frosches. Erniedrigung der gewöhnlichen Temperatur (15–20°) durch tagelange Eiskühlung läßt die Muskarinwirkung einheitlicher und gleichmäßiger ablaufen und so z. B. die Wirksamkeit atropinartig wirkender Drogen und Zubereitungen im Froschversuch zuverlässig prüfen. Auf die Strophanthinwirkung am Froschherzen übt die Erhöhung der Temperatur auf über 20° einen geringen reaktionsbeschleunigenden Einfluß aus; in den Versuchen mit Digitalisinfus war dagegen ein solcher Einflu\ weit unsicherer und in seiner Stärke nicht vorauszusagen. Die Digitaliswirkung läuft am besten innerhalb einer optimalen, für verschiedene Jahreszeiten verschiedenen Temperaturbreite ab, die sich aber zur Zeit noch nicht einwandfrei umgrenzen läßt. Größere Schwankungen (Eiskühlung; Umgebungstemperaturen über 28°) hatten im wesentlichen die gleiche Wirkung: das Herz erschlaffte, die Kontraktionen nahmen diastolischen Charakter an, der Frosch wurde für messende Untersuchungen unbrauchbar. 3. Das kurzfristige Wertbestimmungsverfahren Fockes ist mit grundsätzlichen Unsicherheiten behaftet und steht deshalb hinter den Stundenmethoden oder zeitlosen Prüfungsverfahren für Digitalisstoffe zurück. 4. Nicht nur bei der Digitalisprüfung am Froschherzen, sondern bei pharmakologischen Versuchen am Frosch überhaupt ist auf die Temperatur der Umgebung des Frosches, zweckmäßiger auf seine Innentemperatur, zu achten; die Berücksichtigung der Temperaturverhältnisse dürfte bei messenden Versuchen unerläßlich sein.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01931326
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