ISSN:
1432-1912
Quelle:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Thema:
Medizin
Notizen:
Zusammenfassung Fassen wir das Resultat aller dieser Untersuchungen zusammen, so bestätigt sich die im Anfang der Arbeit geäußerte Vermutung, daß das Kokain auf den Elastizitätszustand des Froschherzmuskels im entgegengesetzten Sinne wirkt wie die Stoffe der Digitalingruppe. Letztere bewirken schließlich systolischen, erstere diastolischen Herzstillstand. Kokain vermag den systolischen Digitalinstillstand ebenso sicher zu verhindern wie die Digitalinwirkung den diastolischen Kokainstillstand. Die Tatsache, daß das Kokain eine solche Fähigkeit besitzt, ohne daß es die Erregbarkeit und Kontraktilität wesentlich beeinflußt, gibt uns die Möglichkeit, seine Wirksamkeit in dem beschriebenen klinischen Fall zu erklären, in dem es eine Aufhebung der Muskelstarre herbeiführte, ohne die Erregbarkeit und Kontraktilität der erschlafften Teile herabzusetzen. Sie berechtigt uns weiter dazu, jene posttetanische Muskelstarre als eine dem Digitalinstillstand des Froschherzens ähnliche Elastizitätsveränderung aufzufassen, indem beide durch ein den Elastizitätszustand in entgegengesetztem Sinne veränderndes Gift beseitigt werden konnten. Die Frage, inwieweit auch die beim Tetanus auftretende Lokalkontraktur, ferner der Trismus und Opisthotonus als ähnliche Veränderungen aufgefaßt werden können, muß einer späteren Untersuchung vorbehalten bleiben.
Materialart:
Digitale Medien
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01864650
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